Chronik

Napalm Records spekuliert mit ESC-Sieg

Markus Riedler aus Eisenerz ist Firmengründer des weltweit erfolgreichen Musiklabels Napalm Records und zugleich Entdecker der schrillen Band Lord of the Lost. Riedler selbst räumt der Band, die beim Eurovision Songcontest (ESC) für Deutschland antritt, durchaus gute Chancen auf einen Sieg ein.

Beim diesjährigen Song Contest ist wahre Steirerpower vertreten. Denn nicht nur die Steirerin Selina Edbauer aus Kammern alias Salena wird mit dabei sein und im Duo mit „Who the Hell is Edgar“ Österreich vertreten – mehr dazu in Song Contest: Teya & Salena fahren nach Liverpool( (31.1.2023). Auch Markus Riedler aus Eisenerz kämpft gewissermaßen um den Titel mit und will mit Heavy Metal in roten Latexhosen Deutschland zum Sieg führen.

„Chancen groß, dass sie Finale gewinnen“

Der Firmengründer des weltweit erfolgreichen Musiklabels Napalm Records ist der Entdecker und Förderer der schrillen Band Lord of the Lost, die der Obersteirer sogar auf Sieg setzt: „Die Möglichkeiten sind sehr groß und die Chancen, dass sie das Finale gewinnen. Dahin wird international über viele Jahre hinweg schon gearbeitet. Die Community ist groß, die ist stark und die werden dementsprechend in den verschiedenen Ländern die Punkte auch kriegen. Und die Chance sehe ich sehr realistisch, dass sie den Contest auch gewinnen können.“

Riedler spricht von einem Lottosechser, den er mit der Band und dessen Teilnahme beim Song Contest gelandet hat – ein Meilenstein in der nun 30-jährigen Firmengeschichte, die für den damals 16-jährigen Hochschüler mit dem bescheidenen Verkauf von importierter Metal-Musik begann: „Da steckte viel Arbeit dahinter und Leidenschaft in erster Linie. Ich sehe jetzt einfach, dass die Anerkennung da ist, natürlich vor allem international. Dass das so zur Erfolgsstory wird, hätte ich natürlich nie gedacht, aus so einem kleinen Ort.“

Label hat 150 Bands unter Vertrag

Von Eisenerz aus wird das Musikimperium mit 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt. Napalm Records hat 150 Bands unter Vertrag, die produziert, vermarktet und einige davon zur Nummer eins gemacht werden. Kürzlich hat eine der erfolgreichsten Metal-Bands aus Japan einen Vertrag beim Eisenerzer unterschrieben. Ausschlaggebend seien ganz klare Indikatoren: „Wie viele Follower hat er schon auf Instagram, oder was hat der monatliche Hörer? Was sind die besten Songs von den Streamingzahlen? Wir schauen uns die Videos natürlich schon im Vorfeld an. Wie kooperativ ist der Künstler auch? Wie
sieht das ganze Umfeld aus? Im Endeffekt wird es nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen.“

Hunderttausende Euro fließen in Musikprojekt

Das gelte auch für den deutschen Song-Contest-Beitrag von Lord of the Lost. Der Eisenerzer Unternehmer selbst investiere Hunderttausende Euro in das Musikprojekt und will in Liverpool live dabei sein, für den Fall, dass die Rechnung aufgehen sollte: „Wie oft darf man so was erleben? Und vielleicht kann man dann beim ganz großen Moment auch mit dabei sein.“

Gemeinsam mit Austro Vinyl eröffnete Napalm Records erst gegen Ende des Vorjahres einen neuen Standort für die Schallplattenproduktion im oststeirischen Fehring. Bis zu einer Million Platten sollen in dem Werk ab Jänner gepresst werden – mehr dazu in Zweites Werk für Schallplattenproduktion (12.11.2022).