Eineinhalb Stunden lang saßen Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und aller Parteien mit den Spitzen von Sturm und GAK zusammen – dabei ging es vor allem um Areale für eine neue mögliche Heimat des GAK.
„Wir haben uns den Auftrag gegeben, eine generelle Grundstückssuche durchzuführen, das ist passiert. Es gab jetzt die Präsentation der möglichen Flächen, und jetzt geht es in die vertiefende Suche – das heißt, jene Grundstücke, auf die man sich vertiefend geeinigt hat, das würde Sinn machen für die Vereine, werden bis Juni für die nächste Arbeitsgruppensitzung weiter vorbereitet“, so Michael Ehmann (SPÖ), der die Gespräche koordiniert.
GAK will in den Norden
16 Standorte wurden unter die Lupe genommen – welche, darüber herrscht vereinbartes Stillschweigen. Weinzödl, so hört man, soll es eher nicht werden, das kolportierte ASKÖ-Stadion – Heimat der Leichtathletik – auch nicht. Allerdings scheint der Norden der Landeshauptstadt als neue GAK-Heimat abgesteckt, so GAK-Obmann Rene Ziesler: „Es gibt jetzt weitere Standorte im Norden von Graz – und wir haben immer gesagt, für uns als GAK kommen nur diese Standorte im Norden von Graz infrage. Jetzt werden weitere Möglichkeiten geprüft, und wir freuen uns schon auf die nächste Sitzung.“
Grazer Stadiongipfel: Die Suche geht weiter
Die Frage, ob Graz zwei Stadien braucht – für Sturm Graz und für den GAK –, geistert seit Jahren durch die Grazer Fußballszene. Am Dienstag gab es einen nächsten Stadiongipfel – doch ob es ein zweites Stadion geben wird, steht weiter nicht fest.
Sturm will zu anderen Bundesländern aufschließen
Der GAK wünscht sich ein sportliches Zuhause, das auch mit der Identität koppelbar ist – Sturm braucht dringend ein Stadion, das Profit abwirft. Liebenau hinkt hier im Bundesländervergleich mittlerweile stark hinten nach, so Sturm-Präsident Christian Jauk: „Die Rahmenbedingungen, unter denen wir in Graz Spitzenfußball abliefern, sind bei Weitem nicht so professionell, wo wir sportlich stehen. Irgendwann müssen wir auch die Rahmenbedingungen anpassen. Die anderen Bundesländer sind uns jetzt Jahre davon gelaufen, die Steiermark, die Stadt Graz hinkt hier dramatisch nach, und diesen Gap gilt es so schnell wie möglich zu schließen.“
Sturm würde die Merkur Arena künftig gerne selbst verwalten und auch den VIP-Klub stark vergrößern – das alles geht nur, wenn der GAK in absehbarer Zukunft auszieht. Das wiederum ist auch eine Frage des Geldes: „Aus meiner Sicht ist das nicht die absolute Priorität, auch wenn wir natürlich die Anliegen der Vereine verstehen und unterstützen“, so der Grazer Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ).
Zwei Stadien für zwei Traditionsclubs? Diese Frage ist noch lange nicht ausdiskutiert. Die Stadiondebatte ist auch wegen einer geplanten deftigen Mietpreiserhöhung in Liebenau brisanter denn je. Im Juni wollen die Stadt, Sturm und der GAK wieder zusammen- und erneut einen Schritt weiterkommen.