Der Polizist soll sich unter anderem bereits seit mehreren Jahren mehrmals Geld von Privatpersonen ausgeliehen, dieses aber nie zurückbezahlt haben. Zudem steht der Mann im Verdacht, bereits im Vorjahr die Tageseinnahmen einer Tankstelle gemeinsam mit zwei Komplizen aus einem Tresor gestohlen zu haben. Grund dafür sollen finanzielle Schwierigkeiten gewesen sein.
Disziplinäre Verfehlungen
Auch disziplinäre Verfehlungen werden ihm angelastet. Dazu zähle unter anderem die nicht ordnungsgemäße Verwahrung von Ausrüstungsgegenständen. Außerdem hat er mit seinem Verhalten das Vertrauen der Allgemeinheit in die Polizei erschüttert, schilderte Markus Lamb von der Pressestelle der steirischen Exekutive. Haupteinnahmequelle des Verdächtigen soll geliehenes Geld gewesen sein, wobei er schon gewisse „kriminelle Energie“ aufgewendet habe. Ermittelt wird seitens der Staatsanwaltschaft wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs. Aus informierten Kreisen hieß es, dass auch ein weiterer Verdacht im Raum steht: Der Polizist könnte Strafmandate ohne Quittung ausgestellt und dann das eingenommene Geld behalten haben.
Tatverdächtiger suspendiert und in U-Haft
Aufgrund der im Dezember des Vorjahres bekannt gewordenen Vorwürfe wurde der 59-Jährige vorläufig vom Dienst suspendiert. Auch strafrechtliche Ermittlungen wurden umgehend eingeleitet. Nun hat sich der Tatverdacht so weit erhärtet, dass der Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz festgenommen wurde. Der Beamte zeigte sich nur teilweise geständig und wurde nach seiner Einvernahme in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Dort wurde am Samstag die Untersuchungshaft verhängt.