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Soziales

Netzwerk soll Demenzkranke unterstützen

Am Donnerstag ist in Graz das neue „Netzwerk Demenz Steiermark“ vorgestellt worden: Darin werden Informationen und Anlaufstellen gebündelt – so soll Angehörigen und Betroffenen rascher im neuen Alltag geholfen werden.

Bis 2030 werden 24.000 Steirerinnen und Steirer mit Demenz leben, 2050 sogar mehr als 35.000. Zehn bis 16 Jahre leben Betroffene und Angehörige mit der Diagnose, und die Krankheit lässt im Alltag viele Herausforderungen entstehen.

„Vorsorgevollmacht und Vertretungsnetz zum Beispiel – das kennst du in der Regel nicht. Um die Krankheit klarzumachen, muss man sehen: Er kann Sachen für sich selbst nicht mehr bestimmen – er geht etwa zur Bank und hebt immer das ganze Geld ab. Anhand der Fragen, die aufkommen, möchten wir sie durch das System leiten“, sagte Claudia Knopper, Obfrau des neuen Vereins „Netzwerk Demenz Steiermark“.

Angebotskarte soll helfen

Bis Ende des Jahres soll laut Netzwerk-Geschäftsführer Peter Rosegger eine Angebotskarte erstellt werden: „Orientieren soll sich das an individuellen, regionalen Bedürfnissen, weil eine gute Lösung in Bad Aussee schaut vielleicht anders aus als eine gute Lösung in Bad Radkersburg. Wichtig ist, dass wirklich alle Menschen einen guten Zugang zu der Hilfe haben, die sie brauchen.“

250.000 Euro für „Pionierarbeit“

250.000 Euro werden im ersten Jahr in das Netzwerk investiert, so Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Wir machen hier wirklich Pionierarbeit in der Steiermark, und da sitzen ganz viele Professionisten drinnen, die sich schon lange mit dem Thema Demenz beschäftigen, aber auch die Angehörigenvertretung. Wir machen jetzt eine Homepage – diese Seite wird wachsen und wachsen. Derzeit findet man das Krankenhaus der Elisabethinen, die Psychosozialen Dienste und auch den Verein Salz – da können sich jetzt schon einmal alle hinwenden.“

Strategien werden entwickelt

Es fehlt derzeit vor allem an stundenweisen Angeboten oder rechtzeitiger Planung, wenn Demenzkranke aus dem Spital entlassen werden. „Die Arbeitsgruppen auf Bundesebene gehen weiter, Strategien werden weiterentwickelt. Es wird vielleicht Pflegeheime geben, die sich dem widmen. Man muss die miteinander verbinden und schauen, dass es nicht unterschiedliche Angebote gibt. Es wird auch in der stationären Versorgung das eine oder andere brauchen. Das sind alles Dinge, die wir in den nächsten Jahren umsetzen werden“, sagte Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark.