Reh im Wald
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Chronik

Digitaler Leitfaden für Waldbesucher

Mit 1. April beginnt die Jagdsaison. Um Konflikte im Wald zu reduzieren, gibt es jetzt einen digitalen Leitfaden: Das Projekt mit dem Namen „Bleib in der Spur“ soll alle Outdoorsportler auf die richtigen Pfade bringen, um das Wild nicht zu stressen.

Durch das Verlangen, Wanderungen, Skitouren oder einen Ausflug mit dem Mountainbike in der näheren Umgebung zu machen, habe die Jägerschaft sehr viel Druck auf den Bergen und in den Wäldern bemerkt – somit sei man Kooperationen mit den Landesressorts Sport, Naturschutz, Tourismus und auch mit der Landwirtschaftskammer eingegangen, sagte der Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau.

Das Ergebnis: ein digitaler Leitfaden mit dem Titel „Bleib in der Spur“. „Wir haben hier in den letzten zwei Jahren alle temporären Wildschutzgebiete digitalisiert und somit in die Karten der alpinen Vereine eingetragen, um so ein naturverträglicheres, wildverträglicheres, sportliches Erlebnis in den Wäldern zu haben“, so Mayr-Melnhof-Saurau.

Gut für die Menschen – gut fürs Wild

Dieses digitale Material mit ausgewiesenen Schutzzonen und markierten Routen helfe derzeit noch Skitourengehern, später dann Wanderern – und natürlich auch den Wildtieren: Diese brauchen nach dem Winter weiterhin Ruhe, denn ihre Reserven sind verbraucht.

„Am Ende des Winters sind die Fettreserven aufgebraucht, und die weiblichen Tiere tragen ja alle, sind also schwanger, setzen dann in den April/Mai hinein und haben dann auch die Jugendaufzucht – und dafür ist auch sehr viel Energie notwendig“, so der Landesjägermeister.

Zudem hätte sich durch die Klimaveränderung und die Trockenheit auch der Lebensraum des Gamswildes von kargen Felsplateaus in schattigere Waldgebiete verlagert, sagte Mayr-Melnhof-Saurau.

„Bleib in der Spur“

Das neue digitale Besucherlenkungssystem mit dem Namen „Bleib in der Spur“ hat als ersten Schritt Wildschutzzonen in den obersteirischen Bezirken ausgewiesen, um Stress beim Wild zu vermeiden. „Stress bedeutet bei unseren Wildarten auch eine erhöhte Gefahr von Schäden im Wald. Die zusätzliche Belastung von Wald und Wild durch Störungen gilt es zu vermeiden. Auch vor dem Hintergrund des klimafitten Waldes ist daher eine durchdachte Besucherlenkung der erste Schritt in die richtige Richtung.“ Die Informationen sind ab sofort über Handy-Apps für Berg- oder Freizeitsport abrufbar.