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Rechnungshof drückt bei Energiewende auf Tempo

Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien in der Steiermark von jetzt 33 auf zumindest 40 Prozent gesteigert werden. In einem aktuellen Prüfbericht fordert der Landesrechnungshof vor allem eine schnellere Umsetzung von Projekten bei Sonnen- und Windenergie ein.

Das Ziel von 40 Prozent entspricht nicht nur der Klima- und Energiestrategie des Landes Steiermark, sondern deckt sich auch mit dem Vorhaben der EU.

Beispiel Wasserkraft

Der Anteil erneuerbarer Energie am steirischen Gesamtverbrauch ist trotz aller Bemühungen in den vergangenen Jahren beinahe gleich geblieben, erst seit 2021 steigt der Anteil wieder leicht an. Der Landesrechnungshof fordert in seinem Prüfbericht „Erneuerbare Energie“ nun eine eklatante Tempoverschärfung bei der Umsetzung.

Während die Anteile von Photovoltaik und Windkraft auf zumindest 3,1 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent gestiegen sind, blieb der Anteil der Wasserkraft trotz Ausbaus aufgrund der latent niedrigen Pegelstände in den heimischen Flüssen im Wesentlichen konstant.

Abrufbares Potenzial bei Photovoltaik

Dieter Thyr, beim Land Steiermark für den Bereich Energietechnik und Klimaschutz verantwortlich, sieht vor allem bei der Photovoltaik ein recht rasch abrufbares Potenzial: „Insgesamt erwarten wir uns hier bis 2030 einen Ausbau von 2.400 Hektar im freien Bereich und zusätzlich noch einmal 900 Hektar auf den Dächern, und das wird ein großer Beitrag sein, um das Ziel zu erreichen.“

Rechnungshof will Verfahren beschleunigt sehen

Bei wichtigen Großprojekten empfiehlt der Landesrechnungshof in seinem Bericht einmal mehr Maßnahmen in Richtung Beschleunigung der Verfahrensdauer. Das gilt vor allem für die Windkraft: „Bei der Windkraft ist es so, dass praktisch alle Verfahren im UVP-Regime sind, und gerade die UVP-Verfahren sind Verfahren, die relativ lange dauern. Aber es gibt hier vom Bund aus schon Bestrebungen, dieses UVP-Gesetz zu überarbeiten, und wir gehen davon aus, dass die Verfahren in den nächsten Jahren daher beschleunigt werden“, so Thyr.

Eine weitere Chance sehen die Fachleute im Ausbau der Geothermie. Die Beschleunigung der Verfahrensdauer und eine rasche Umsetzung seien aber auch hier ein wichtiger Schlüssel zur Erreichung der Klima- und Energieziele, hieß es.