Fotografiert wurde der Wolf Mittwochvormittag im Gemeindegebiet von Pernegg an der Mur. Der zuständige Jäger hatte die Kamera für das Monitoring des dort vorkommenden Muffelwildes im Einsatz. Analysiert wurde das Foto von einem Wolfsexperten vom Forschungsinstitut für Wildtiere in Wien – dieser hat laut Landesjägerschaft keinen Zweifel, dass es sich auf der Aufnahme tatsächlich um einen Wolf handelt.
Muffelwild dürfte Wolf angelockt haben
Der Jägerschaft zufolge halte sich das Tier nicht zufällig in diesem Gebiet auf. Im dortigen Bereich komme nämlich auch Muffelwild vor, das im Rahmen einer freiwilligen Wildgemeinschaft von Frohnleiten bis Oberaich gemeinsam gemanagt wird; eben das bereitet den Jägern Sorge, denn im niederösterreichischen Allentsteig hätten die dort lebenden Wolfsrudel das Muffelwild so gut wie ausgerottet, hieß es.
Grund dafür sei das Fluchtverhalten, das die Tiere mit den schneckenförmigen Hörnern an den Tag legten, erklärte Bezirksjägermeister Anton Karlon: „Schleicht sich das Raubtier an, so machen die Wildschafe einen kurzen schnellen Sprint, dann bleiben sie stehen. In Gebieten mit Felsen funktioniert das und sie können sich vor ihrem Verfolger retten. Im Flachland ist das ihr Todesurteil."
Auf der Suche nach einer DNA-Probe
Rund um Pernegg werde nun versucht, Spuren des Wolfes zu finden, um diese anschließend analysieren zu können, und auch die Landwirte seien informiert worden, so Karlon: „Über die Jagdaufsichtsorgane wird beobachtet, ob der Wolf im Gebiet bleibt oder weiterzieht. Möglicherweise gelingt es, über Risse oder Losungen eine DNA-Probe zu gewinnen, um festzustellen, ob das Tier in Österreich bereits registriert ist.“
Generell vermutet die Jägerschaft auch in der Steiermark eine verstärkte Wolfspräsenz. Die Entwicklung in den angrenzenden Bundesländern, die bereits mit Wolfsverordnungen reagiert haben, zeige, dass das Auftreten von Wölfen auch in der Steiermark nirgends mehr ausgeschlossen werden könne, hieß es.