Ein Hund steht im Tierheim in einem Hundezwinger
APA/dpa/Christoph Schmidt
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Tiere

Immer mehr „Problem“-Hunde in Tierheimen

Viele abgegebene Hunde, aber zu wenige passende Interessenten – dieser Umstand stellt die steirischen Tierheime derzeit vor große Herausforderungen. Denn die Folge ist, dass sie zunehmend überfüllt sind und sich unter den Tieren immer öfter auch „Problem“-Hunde befinden.

Im Tierheim Adamhof in Straß im Bezirk Leibnitz gebe es derzeit so viele Abgabe-Anfragen wie noch nie, berichtete Antonia Schöllauf: „Ungefähr zwei bis drei Anfragen erreichen uns täglich per Telefon oder per Mail.“ Demgegenüber stehen zurzeit nur wenige Interessenten, die allerdings oft zu hohe Ansprüche an ihr künftiges Haustier haben.

Oft unerfüllbare Vorstellungen

Nina Mocnik vom Tierheim Franziskus in Rosental an der Kainach sprach von teils unerfüllbaren Idealvorstellungen, die vor allem Hunde erfüllen sollten: „Der muss dann das Gesamtpaket mitbringen, das heißt: kinderlieb, katzenfreundlich, gut sozialisiert mit Artgenossen, soll alleine bleiben, soll stubenrein sein, soll nichts kaputt machen, soll gern mit dem Auto mitfahren. Und das macht es schwierig, weil viele Hunde schon eine Vorgeschichte haben.“

So kann ein Hund bei falscher Behandlung und Erziehung Traumata entwickeln und wird dann zum sogenannten „Problem“-Hund. Manche Hunde können dann sogar – vom Menschen dazu gebracht – für Menschen gefährlich werden. Schwierige Hunde würden zwar generell keinen Unterschied im Pflegeaufwand machen, das Problem liege vielmehr im Ausmaß des Trainingsaufwandes, so Mocnik.

Tierheim-Mitarbeiter speziell ausgebildet

Im Tierheim Murtal setze man deshalb auf gezielte Ausbildung, sagte Tanja Leitner: „Bei mir im Tierheim Murtal sind zurzeit drei Mitarbeiter in Ausbildung zum geprüften Hundetrainer.“ Die Arche Noah in Graz hat laut Informationen auf eigene Kosten zwei Tiertrainer ausgebildet, die nicht mehr im Tierheim arbeiten, hat dem ORF Steiermark aber ein Interview verweigert.