Aktuelle Jobs – Aushangtafel
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Wirtschaft

Planen statt suchen: AMS berät bei Mitarbeitersuche

Steirische Unternehmen sind gefordert wie selten zuvor: Der Fachkräftemangel wird immer häufiger zum allgemeinen Arbeitskräftemangel. Das AMS startet nun wieder die alljährliche Business-Tour. Potenzial gebe es genug, sofern sich die Unternehmen flexibel zeigen.

Die Pensionierungswelle bei den Babyboomern, weniger Junge, die nachkommen und der Trend hin zur Teilzeitarbeit: Der Arbeitskräftemangel ist ein europaweites Problem und fordert auch die heimischen Firmen.

Das AMS auf Business-Tour

Das AMS erarbeite daher auf seiner Business-Tour durch hunderte steirische Betriebe spezielle Förder- und Ausbildungsmöglichkeiten, um dringend benötigte Stellen rasch besetzen zu können, erklärt Christina Lind, stellvertretende AMS-Landesgeschäftsführerin: „Wir haben im Koffer die arbeitsplatznahe Qualifizierung. Da geht es darum, dass Personen mit dem Unternehmen auf einen ganz speziellen Arbeitsplatz hin geschult werden – die Übernahmequote ist dann bis zu 80 Prozent.“

Potenzial größer, als viele glauben

Das Potenzial an Arbeitskräften sei größer, als viele glauben, betont Lind. Demografische Veränderungen könnten jetzt nicht mehr geändert werden – vielmehr müsse man jene abholen, die gerne arbeiten würden: „Es sind Personen in Teilzeit, das sind ältere Personen, das sind Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen.“

Firmen müssen mit der Zeit gehen

Es müsse an vielen Schrauben gedreht werden, um die heimischen Betriebe am Laufen zu halten – die Firmen selbst müssten mit der Zeit gehen und genauer planen anstatt zu suchen, rät die Arbeitsmarktexpertin: „Flexibilität, was die Arbeitszeiten anbelangt, offensives Auftreten, möglichst viele Modelle anbieten, und absoluter Benefit wäre natürlich, eine Kinderbetreuungseinrichtungen bereitzustellen“, so Lind.

Denn mehr als 50 Prozent aller arbeitenden Frauen sind in Teilzeit, und das häufig nicht freiwillig, sondern weil sie ihre Kinder – also die Arbeitskräfte von morgen – aus Mangel an Alternativen versorgen müssen.

Entspannung, aber auch Handlungsbedarf

Mit der im März auf 6,2 Prozent gesunkenen Arbeitslosenquote hat sich die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt weiter entspannt. Zuletzt habe es 2008 eine niedrigere Arbeitslosenquote gegeben, so Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP), dem zufolge sich der heimische Arbeitsmarkt somit auch „im langjährigen Vergleich sehr positiv entwickelt hat“. Handlungsbedarf ist sowohl aus Sicht der Arbeitnehmer- als auch der Arbeitgeberseite aber weiter gegeben – mehr dazu in Entspannung, aber auch Handlungsbedarf (news.ORF.at).