Chronik

Mutter und Sohn tot: Polizei ermittelt

In Deutschfeistritz im Bezirk Graz-Umgebung sind in der Nacht auf Mittwoch nach einem Brand in einem Wirtschaftsgebäude zwei Leichen entdeckt worden – laut Polizei handelt es sich um Mutter und Sohn. Eine Verzweiflungstat wird nicht ausgeschlossen.

Gegen 1.00 Uhr Nacht entdeckte die Besatzung eines Rettungshubschraubers den Brand bei einem zufälligen Überflug, woraufhin sie die Leitstelle der Rettung alarmierte.

Nebengebäude niedergebrannt, Wohnhaus verschont

Einsatzkräfte von Rettung und Feuerwehr rückten zum Brandort aus: Sie fanden ein Nebengebäude eines abgelegenen Anwesens, das in Brand stand. Mehr als 70 Einsatzkräfte brachten die Flammen unter Kontrolle, sodass diese nicht auf weitere Nebengebäude übergreifen konnten – das Nebengebäude brannte aber bis auf die Grundmauern nieder.

Brand in Kleinstübing
FF Kleinstübing

Im niedergebrannten Gebäude entdeckten Einsatzkräfte schließlich zwei Leichen. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte es sich dabei um eine 74-jährige Pensionistin und ihren 44-jährigen Sohn handeln; beide waren im daneben liegenden Wohnhaus gemeldet.

Ermittler schließen Suizid aus Verzweiflung nicht aus

Brandermittler des Landeskriminalamts (LKA) Steiermark haben die Ermittlungen übernommen. Es gebe erste Hinweise darauf, dass es sich wegen einer Krankheit möglicherweise um eine Überforderung gehandelt habe, sagt Polizeisprecher Markus Lamb.

Es könnte sich möglicherweise zumindest in einem Fall um Suizid handeln, heißt es von der Polizei. Es seien Indizien aufgetaucht, die eventuell auf eine Überforderung in der familiären Situation und zumindest einen Suizid hinweisen könnten – dies müsse aber erst umfassend ermittelt und geklärt werden. Die Leichen wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz beschlagnahmt, eine Obduktion soll nun die genauen Umstände des Todes klären.

Hilfe bei Suizidgedanken

Vier von fünf Österreichern haben laut Statistik schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Mehr als doppelt so viele Menschen wie bei Verkehrsunfällen sterben jedes Jahr durch Suizid – und die Steiermark liegt bundesweit an der Spitze. Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die Hilfe rasch und unkompliziert anbieten.

  • Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
  • Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
  • Schuldnerberatung: (0 316) 37 25 07
  • Männernotruf: 0800 246 247

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen, aber auch für Männer, die Rat brauchen.