Rechnung Lebensmittel Einkauf
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Hohe Inflation setzt Haushalte unter Druck

Die Inflationsrate lag im März bei 9,2 Prozent. Zu den Preistreibern zählen Energie und Lebensmittel. Eine Berechnung der Europäischen Zentralbank zeigt aber auch, dass Profite die Inflation deutlich stärker antreiben würden als Löhne – Haushalte stehen unter Druck.

Preistreiber seien ursprünglich Lieferkettenunterbrechungen, gestiegene Energiekosten, in weiterer Folge steigende Lohnkosten gewesen, so Wirtschaftsökonom Michael Steiner. In den letzten Wochen hätte die hohe Inflation aber auch zu Überwälzungen bei Unternehmen geführt; das heißt, sie haben Preise ihrer Produkte und Waren erhöht. Viele Steirerinnen und Steirer können bzw. wollen sich nicht lebensnotwendige Produkte nicht mehr leisten.

„Auch das Grundlegende nicht mehr leistbar“

Preisregulierungen seitens der Politik seien nicht zielführend, so Steiner; er verlangt aber eine Transparenz der Preisgestaltung. Außerdem verweist er auf eine Marktmacht der Konsumenten, „wo sie einfach sagen, auf das kann ich verzichten und ich verzichte auch. Gewisse Grundbedürfnisse – sprich Energie, Wohnen, Grundnahrungsmittel – sind davon ausgenommen. Und daraus entsteht der Leidensdruck vieler Menschen, die plötzlich sagen, auch das Grundlegende ist nicht mehr leistbar“.

Eingriff von Unternehmen und Sozialpartnern gefordert

Während sich viele Steirerinnen und Steirer teilweise auch lebensnotwendige Produkte also nicht mehr leisten können, steigen die Profite gewisser Unternehmen. Daher appelliert Steiner nicht nur an Unternehmer, sondern auch an die Sozialpartner, einzugreifen: „Sprich Arbeitgeber und Arbeitnehmerinstitutionen, die hier sagen müssen, wo ist es jetzt gerechtfertigt, wo ist es nicht gerechtfertigt, wo können sich sowohl Unternehmensseite als auch Gewerkschaft, Arbeiterkammer hier auf einen Weg, den sie selbst auch zu skizzieren haben, einigen.“

Die Sozialpartner sollten sich laut Steiner die Inflationsrate, die Produktivitätsentwicklung und auch die Spielräume, die es in der Preisgestaltung gibt, genau anschauen – und dementsprechend reagieren.