Maria Kubin
Altkatholische Kirche
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Religion

Erste katholische Bischöfin gewählt

Die altkatholische Kirche in Österreich hat am Samstag zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Frau ins Bischofsamt gewählt: Die in der Steiermark lebende Maria Kubin wird nun die etwa 9.000 Kirchenmitglieder als Bischöfin leiten.

Ursprünglich römisch-katholisch aufgewachsen, konvertierte die Psychotherapeutin Maria Kubin; die 58-Jährige war bisher bereits als ehrenamtliche Priesterin tätig und ist nun das neue Oberhaupt der Altkatholiken in Österreich, denn seit 25 Jahren dürfen in der Altkatholischen Kirche auch Frauen alle Ämter ausüben – mehr dazu auch in Altkatholiken wählen: Bischöfin möglich (religion.ORF.at).

„Im 21. Jahrhundert kein Thema mehr“

Die Altkatholische Kirche zählt in Österreich 9.000 Mitglieder. Zu ihren Spezifika zählen laut dem aktuellen Bischof Heinz Lederleitner, dass es für Geistliche keinen Pflichtzölibat mehr gibt, dass sich gleichgeschlechtlich Liebende segnen lassen können und dass Frauen Priesterinnen sein dürfen.

„In unserer Kirche ist es Gott sei Dank überhaupt nichts Überraschendes, dass eine Frau Priesterin ist oder auch Bischöfin sein kann, und ich glaube, dass es im Grunde genommen zum Glück im 21. Jahrhundert kein Thema mehr ist und nicht sein muss, weder innerhalb noch außerhalb der Kirche“, sagte die bisherige Vikarin und künftige Bischöfin Maria Kubin.

Näher bei den Menschen sein

Vor ihrer Wahl sagte Kubin auch, dass sie künftig vor allem ein Sprachrohr sein wolle, und sie wolle ihre Erfahrungen aus der Psychotherapie auch in die Gottesdienste einfließen lassen. Ihr Motto: Auf Augenhöhe gemeinsam unterwegs sein. Kubin möchte etwa in Gemeinden nicht nur am Sonntag zum Gottesdienst vorbeikommen, sondern vielleicht sogar für einige Tage bleiben, mitleben, feiern, beten und plaudern.