Kind im Schwimmbad am Tauchen
fotofrank – stock.adobe.com
fotofrank – stock.adobe.com
Umwelt

Wassermangel: Poolverbot im Gespräch

Im Vorjahr sind steiermarkweit 60.000 private Schwimmbecken mit Trinkwasser befüllt worden: 1,5 Milliarden Liter Wasser waren dafür notwendig. Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) hält ein Verbot für den Bau neuer Pools nicht für ausgeschlossen.

Seit der Coronavirus-Pandemie sei die Zahl der Pools im eigenen Garten stark gestiegen, heißt es vom Land Steiermark. Die Gemeinde Haselsdorf-Tobelbad verzeichnete im letzten Jahr die höchste Dichte an privaten Pools. 13 Swimmingpools kamen dabei auf 100 Einwohnerinnen und Einwohner. Und diese werden bald befüllt.

Meldung an Wasserversorger notwendig

Das Grundproblem liege oftmals nicht an einer allgemeinen Wasserknappheit, sondern darin, dass die Schwimmbäder steiermarkweit nahezu gleichzeitig befüllt werden. Um die Planbarkeit zu steigern, haben einige Wasserverbände eine Meldepflicht, an die sich aber wenige halten würden.

Der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) appelliert, die Poolbefüllung unbedingt dem Wasserversorger zu melden: „Sonst bricht in der Gemeinde die Wasserversorgung zusammen. Und das liegt natürlich ganz wesentlich in der Hand der Poolbetreiber, in gemeinsamer Abstimmung mit den Gemeinden.“

Vorrang für Trinkwasser

Der Spaß im kühlen Nass bringe das Wasserleitungsnetz, vor allem im Süden der Steiermark, an seine Grenzen. Mittlerweile fordern zahlreiche Bürgermeister vom zuständigen Landesrat Neubauten von Pools zu verbieten, um Wasserengpässe zu vermeiden, erzählt Seitinger: „Wir müssen natürlich auch in der Gesamtverantwortung schon schauen, dass das Pooleinlassen, neben der Trinkwasserversorgung, wirklich zweitrangig ist. Das heißt, über ein Verbieten denken wir gerade zur Stunde sehr scharf nach.“

Reserven werden weniger

Einige Wasserverbände, wie beispielsweise jener in Wies-Eibiswald, setzen bereits auf höhere Wasserpreise beim Auffüllen durch Hydranten. Ein vorausschauendes Denken beim Wasserverbrauch müsse so bald wie möglich passieren, so Seitinger – denn Expertinnen und Experten warnen: Die Grundwasserreserven drohen bis 2025 um ein Viertel zurückzugehen.