Landwirte sind nicht nur Lebensmittelproduzenten, sondern auch Energieproduzenten. Ein wesentlicher Beitrag seien die Biomasse-Nahwärme-Anlagen. Derzeit werden rund 120.000 steirische Haushalte mit Wärme aus Nebenprodukten der Forstwirtschaft versorgt, allen voran mit Hackgut – heißt es am Mittwoch von Vertretern die steirischen Bäuerinnen und Bauern.
Die Landwirtschaftskammer Steiermark lässt jetzt mit einem Vorschlag aufhorchen: Mit Photovoltaikanlangen auf abgelegenen Almen könnte der Ausstieg aus Kohle und Gas schneller gelingen. Warum gerade in der Höhe, das erklärt der Energieexperte der Landwirtschaftskammer Christian Metschina: „Wir haben gerade in Bergbaugebieten 25-30 Prozent mehr Ertrag, weil wir nebelfreie Lagen haben. Das sind sonnige Lagen, Hanglagen. Da haben wir aber das Thema des Netzausbaues – das ist der Flaschenhals.“
Sonnenlage in Bergbauregionen nutzen
Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher fordert den Ausbau des Netzes in Berggebieten. Man wolle nicht auf allen Almen Photovoltaik-Anlagen errichten, nur ein Prozent sei angedacht, so Titschenbacher: „Wir haben in der Steiermark ca. 96.000 Hektar an weniger ertragreichen Böden und es braucht die Verantwortung aller, aber letztendlich auch Infrastruktureinrichtungen, wie Tourismuseinrichtungen, wo es dabei geht, sinnvolle Synergien zu nutzen.“ Hier spricht Titschenbacher Schigebiete an, die gleichzeitig als Weideflächen dienen.

Jährlich 150 Millionen Euro für Netzausbau
Die Energie Steiermark als größter Netzbetreiber arbeite jetzt schon mit der Interessensvertretung der Bauern zusammen. Aus dem Konzern heißt es, dass jährlich 150 Millionen Euro in den Netzausbau investiert werden. Photovoltaikprojekte auf abgelegenen Almen zu errichten, müssten auf ihre Kosten/Nutzen Rechnung geprüft werden. Denn die oft kilometerlangen Stromleitungen seien teuer.
Der Anteil an erneuerbarer Energie liegt in Österreich derzeit bei knapp 30 Prozent, heißt es am Mittwoch von der Landwirtschaftskammer. Bauernhöfe seien wichtige Lieferanten von erneuerbarer Energie. Sie würden die Hälfte davon, unter anderem mit Agrar-Photovoltaik produzieren.