Es sei kein komplettes Ende, so der neue Intendant der Oper Graz, Ulrich Lenz. Man habe beschlossen, die Berufsausbildung der Ballettakademie Graz zu übertragen, da die Oper Graz primär kein Bildungsinstitut sei, so Lenz.
Ausbildung künftig an Akademie
Die Schülerinnen und -schüler würden an der Akademie besser aufgehoben sein, sagte der neue Intendant, der auch auf die rückläufige Teilnehmerzahl in den letzten Jahren verwies: „Stand jetzt sind das elf Schülerinnen und Schüler in dieser Berufsausbildung der Ballettschule. Dafür muss ein enormer organisatorischer und auch finanzieller Aufwand getrieben werden, weil sie ja für die normierte Ausbildung bestimmte Vorgaben erfüllen müssen.“
Enttäuschung bei Eltern
Man sei enttäuscht, dass die Entscheidung gefallen sei, ohne die politischen Entscheidungsträger einzubeziehen, so Claudia Hauboldt, Mutter einer Ballettschülerin: „Das heißt für die Schüler ein Aus mitten in ihrer Berufsausbildung. Sie müssen sich neu orientieren. Manche hören auch auf, weil die Motivation fehlt. Und vor allem bedeutet das künftig für alle Kinder und Jugendlichen der Stadt Graz oder aus der Steiermark, dass sie nie mehr die Chance oder Möglichkeit haben, eine so fundierte Ausbildung in einem renommierten Haus mit Weltrang zu erhalten.“
Intendant sieht keinen großen Verlust
Einen großen Verlust sieht Intendant Lenz nicht, wenn das zweitgrößte Opernhaus Österreichs seine eigene Ballettschule aufgibt: „Ich glaube nicht, dass es zum Renommee der Oper so viel beiträgt.“ Auf der Bühne wolle man den Fokus auf professionelle Aufführungen legen. Ballettschüler seien eben keine Profis, so Lenz. Für Laien soll es weiterhin Tanzangebote an der Oper Graz geben.