Rechnung Lebensmittel Einkauf
ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

Lebensmittelgipfel: Handel will Taten sehen

Laut einer AK-Erhebung müssen für Nahrungsmittel rund 14 Prozent mehr bezahlt werden als 2022. Bei einem Lebensmittelgipfel soll am Montag über etwaige Lösungen beraten werden. Der steirische Lebensmittelhandel hofft auf schnelle Taten statt leerer Worte.

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) haben für Montag einen Lebensmittel-Gipfel angekündigt, bei dem über die hohen Preise und etwaige Lösungen beraten werden soll. Geladen sind unter anderem Vertreter der Lebensmittelketten, der Landwirtschaft und der Sozialpartner sowie Wirtschaftsforscher.

Nur reden sei zu wenig, es müsse gehandelt werden – und zwar schnell, betont die steirische Obfrau des Lebensmittelhandels, Sigrid Spath: „Ich sehe die einzige Möglichkeit, dass wir so schnell wie möglich im Lebensmittelhandel einen Kostenzuschuss für Energie bekommen. Und damit können wir vielleicht unsere Kosten dezimieren und das dann auch an den Letztverbraucher weitergeben.“

„Einige werden Handtuch werfen müssen“

Gerade kleinere Unternehmen seien zunehmend auf Unterstützungen angewiesen: „Für die kleinen Lebensmittelhändler wurde noch gar nichts getan. Das muss ich ehrlich sagen. Da ist noch gar nichts passiert. Da müsste man auch ansetzen. Weil da werden einige von uns leider das Handtuch werfen müssen und das ist ein großes Problem in Zukunft.“

Den Satz „Es ist alles teurer geworden, hört man in den letzten Monaten immer öfter“ – betroffen davon sind auch Lebensmittel. Laut einer Erhebung der Arbeiterkammer muss man heuer für sie im Schnitt um 14 Prozent mehr bezahlen als noch im Vorjahr. Das trifft nicht nur die Konsumenten, sondern auch viele kleine Lebensmittelhändler.

Dass sich die Teuerungen auch auf das Kaufverhalten auswirken würden, merke man deutlich, so Spath. Vor allem bei Premiumprodukten gäbe es einen Rückgang an Umsätzen.

Preissteigerungen von bis zu 125 Prozent

Allerdings habe es gerade bei günstigeren Lebensmittel einen eklatanten Preisanstieg gegeben, so Susanne Bauer, Marktforscherin der Arbeiterkammer Steiermark – „man sieht das insbesondere bei den preiswertesten Artikeln, sowohl im Lebensmittelbereich als auch im Drogeriebereich. Das heißt, zum einen ist die Wahlmöglichkeit der Konsumenten zurückgegangen und zum anderen belastet auch das hier das Haushaltsbudget. So haben beispielsweise die Fischstäbchen ein Preisplus von 125 Prozent erlebt, das Sonnenblumenöl ist mit einer fetten Preissteigerung von rund 115 Prozent aufgefallen.“

Im Februar habe es bei Lebensmitteln eine Preissteigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr gegeben – im März von immer noch 14 Prozent, so Bauer.