Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
APA/ERWIN SCHERIAU
Chronik

Schüsse in Mehrparteienhaus: Tatablauf rekonstruiert

In einem Mehrparteienhaus in Straden im Bezirk Südoststeiermark sind am Montag mehrere Schüsse gefallen – zwei Frauen wurden verletzt, eine davon schwer; der 74-jährige Täter beging Suizid. Mittlerweile konnte der Tatablauf rekonstruiert werden.

Der Tatverdächtige hatte gegen 11.45 Uhr im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses mit einer Schrotflinte zweimal auf die beiden Frauen, 52 und 61 Jahre alt, geschossen, die Tatwaffe besaß der Mann rechtmäßig. Das Motiv dürfte in einem Nachbarschaftsstreit zwischen dem 74-Jährigen und seiner 52-jährigen Nachbarin liegen, die 61-jährige Bekannte der Frau befand sich zum Tatzeitpunkt zufällig am Tatort.

Zeuge zeigte Zivilcourage

Ein Zeuge hörte die Schüsse und fand die beiden verletzten Südoststeirerinnen im Eingangsbereich des Hauses – er transportierte die Verletzten mit einem Pkw zum wenige hundert Meter entfernten Gemeindeamt Straden, währenddessen verständigte er auch die Polizei.

Das Mehrparteienhaus wurde daraufhin durch Spezialeinheiten gesichert, außerdem wurde das Personal einer nahen Schule angewiesen, die Kinder zur Sicherheit nicht nach draußen gehen zu lassen. Beamtinnen und Beamte der Spezialeinheit Cobra, der Schnellen Reaktionskräfte (SRK) und der Verhandlungsgruppe Süd waren im Einsatz. Der Täter wurde dann tot auf dem Balkon gefunden – er hatte sich selbst erschossen.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort
Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort
Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort
Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort
Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort
Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort
Der Tatort
APA/ERWIN SCHERIAU
Der Tatort

Die 52-Jährige wurde am Bauch getroffen und schwer verletzt – sie wurde mit dem Rettungshubschrauber in das LKH Graz gebracht; die 61-Jährige hatte großes Glück: Sie erlitt nur einen Streifschuss und wurde nach der Erstversorgung in das LKH Feldbach transportiert. Beide Frauen befinden sich laut Polizei in einem stabilen Gesundheitszustand.

Hilfe bei Suizidgedanken

Vier von fünf Österreichern haben laut Statistik schon einmal darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen. Mehr als doppelt so viele Menschen wie bei Verkehrsunfällen sterben jedes Jahr durch Selbstmord – und die Steiermark liegt bundesweit an der Spitze. Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die Hilfe rasch und unkompliziert anbieten.

  • Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
  • Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
  • PsyNot: 0800 44 99 33
  • Schuldnerberatung: (0 316) 37 25 07
  • Männernotruf: 0800 246 247
  • Männerinfo Krisenberatung: 0800 400 777

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hilfsangebote für von Gewalt betroffene Frauen, aber auch für Männer, die Rat brauchen.