Schiedsrichter Jan Umschaden
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Erst zwölf Jahre alt und schon Schiri

Oft haben Fußballvereine das Problem, dass es für ihre Spiele zu wenige Schiedsrichter gibt. In der Steiermark dürfen deshalb nun auch Zwölfjährige in die Rolle des Unparteiischen schlüpfen – wie etwa Jan Umschaden, der jüngste Schiri Österreichs.

Aktuell sind nur 30 Prozent aller Nachwuchsspiele mit einem Schiedsrichter besetzt – der Hitzendorfer Jan Umschaden soll mithelfen, das zu ändern. Der Zwölfjährige leitete bereits zwei Spiele als Unparteiischer und ist damit der jüngste Schiedsrichter Österreichs. „Mich hat das schon immer interessiert, und jetzt hat es sich halt so ergeben. In einem Match muss man klar denken und gut rennen können“, so Jan.

Möglich macht seine Einsätze ein – vorerst auf ein Jahr befristetes – Pilotprojekt des Steirischen Fußballverbands: Statt wie bisher mit 15, darf man jetzt bereits mit zwölf Jahren die ersten Spiele leiten.

Nachwuchs soll Schiedsrichtermangel abdämpfen

„Wir versuchen heuer erstmalig, Schiedsrichter mit zwölf Jahren zu gewinnen, damit wir die Jungen schon früh genug zum Schiedsrichtern bringen. Wir hoffen, dass wir dadurch mehr Schiedsrichter gewinnen“, so Gerhard Kressl, der Nachwuchsreferent des steirischen Fußballverbandes.

Jüngster Schiedsrichter Österreichs

Immer wieder haben Vereinsfunktionäre das Problem, dass es für Fußballspiele zu wenige Schiedsrichter gibt. Deshalb dürfen in der Steiermark nun auch Zwölfjährige Spiele leiten. Auch Jan Umschaden pfeift bereits Matches und ist mit seinem Alter der jüngste Unparteiische in Österreich.

Jan werde anfangs von einem sogenannten Tandemschiedsrichter unterstützt, wie Kressl erklärt: „Er schaut, dass er das Stellungsspiel richtig macht, dass er ihm die Laufwege erklärt, und natürlich erklärt er ihm auch das Auftreten vor dem Spiel und den Umgang mit Funktionären. Der Tandem greift nur dann ein, wenn wirklich ein schwerwiegender Fehler passiert.“

Kinder-Schiris sollen rotieren

Generell möchte der Schiedsrichter-Nachwuchsreferent die Jugend bereits früh für das Schiedsrichterwesen gewinnen. „In weiterer Folge steht jetzt zur Diskussion, dass wir Kinder, die sich mit sechs Jahren zum Beispiel beim Verein anmelden, auch als Schiedsrichter im Verein einsetzen. Dort sollen dann die Schiedsrichter rotieren, wie auch die Tormänner rotieren, damit die Kinder von klein auf schon das Schiedsrichtern begreifen und das Regelwerk kennenlernen. Vielleicht werden dann manche nicht zum Fußballer, und somit könnten wir mehr Schiedsrichter gewinnen.“

Einen klaren Appell im Umgang mit den Schiedsrichtern richtet Kressl auch an Fans und Trainer: „So wie sie die Spieler spielen lassen, sollen sie den Schiedsrichter die Entscheidungen treffen lassen. Die Kinder freuen sich über das Spiel, und auch der Schiedsrichter freut sich, wenn von draußen keine unnötigen Zurufe kommen.“ Interessierte Jugendliche können sich beim Steirischen Fußballverband über die Schiedsrichterausbildung informieren.