Blindengürtel
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Wissenschaft

Vibrierender Gürtel lenkt Blinde beim Sport

Ein von einer jungen Grazerin entwickelter Gürtel unterstützt sehbehinderte und blinde Menschen beim Sport. Vibrationselemente im Inneren des Gürtels geben die Richtung an. Jetzt soll der Gürtel auf den Markt gebracht werden.

Die Erfinderin des Gürtels, Katerina Sedlackova, war lange Begleitsportlerin ihrer stark sehbeinträchtigten Schwester. Nun entwickelte sie einen Gürtel, der sehbehinderte und blinde Läufer lenken soll.

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Vibrationselemente geben Richtung an

„Mit Hilfe einer Kamera erkennt der Gurt die Linien auf der Laufbahn, wo ich mich zwischen den Linien befinde und ob ein Hindernis oder ein anderer Läufer vor mir ist“, so Sedlackova. Die innen am Gürtel fixierten Vibrationselemente geben die Richtung an. „Ich zum Beispiel mag es ganz gerne, wenn ich zu weit rechts bin, dass es rechts vibriert, und wenn ich zu weit links bin, dass er links vibriert. Dass es eine Art Andocken ist", so Hobbyläuferin Sedlackova.

Über mehrere Jahre wurde an der Entwicklung des Gürtels gearbeitet. Nun will die Erfinderin den „Waibro Belt“ zur Marktreife bringen – und dafür gilt es Investoren zu überzeugen: von der Erfindung, aber auch von Zahlen und Fakten ihres jungen Unternehmens.

Geschäftsmodell wirtschaftlich bewertet

An der Fachhochschule Campus 02 gab es eine erste Unterstützung. Studierende haben das Geschäftsmodell der jungen Grazerin professionell wirtschaftlich bewertet: „Wir haben den Studierenden unser Projekt vorgestellt. Auch bereits getätigte Businesspläne, Businessmodelle, dann die ganzen Kosten offengelegt. Man kann natürlich so eine Bewertung mit Internet und Google bestimmt auch selber errechnen. Die Glaubwürdigkeit ist dann schon eher gegeben, wenn man sagt, ok wir haben das mit Wirtschaftsstudenten zusammen errechnet."

Wissenswert: Blindengürtel

Katerina Sedlackova hat einen Gürtel entwickelt, der blinden oder sehbeeinträchtigten Menschen das Laufen auf einer Laufbahn ohne Begleitung ermöglichen soll.

Projekte mit steirischer Wirtschaft

Solche praxisnahen Unternehmensbewertungen gehörten an der FH Campus 02 zur Ausbildung der Studierenden, erklärt Rene Thaller: „Wir haben am Departement Rechnungswesen und Controlling so um die 15 bis 20 Projekte mit unserer steirischen Wirtschaft, wo wir entsprechenden Mehrwert liefern für die Unternehmen, aber unsere Studierenden können praxisnah unter Betreuung von hauptberuflich Lehrenden das Gelernte anwenden.“

Beratung gebe es hier auch für Klein- und Mittelbetriebe, die sich weiterentwickeln oder erneuern wollen, so Nadja Schönherr vom Innolab: „Wir schauen mit den Betrieben gemeinsam, wo gibt es Potenziale für innovative Weiterentwicklung, das kann sehr viel sein. Das können neue Produkte sein, neue Services oder ein komplett neues Geschäftsmodell.“ Katerina Sedlackova hofft, ihren Gürtel schon bald zur Serienreife zu bringen.