Am 14. April machte sich die Raumsonde der Europäischen Weltraumorganisation ESA von der Erde aus auf den Weg in Richtung Jupiter. Mit ihren Instrumenten soll sie den größten Planeten unseres Sonnensystems und seine Eismonde Ganymed, Kallisto und Europa erforschen – mehr dazu in ESA-Raketenstart mit steirischem Know-how (12.4.2023).
Das Magnetometer J-MAG besteht aus drei Sensoren, die das Magnetfeld von Jupiter und seinen Monden unter die Lupe nehmen sollen. Mit der erstmaligen Inbetriebnahme schaffte man nun einen kleinen Meilenstein: „Bei einer ersten ausführlichen Inbetriebnahme haben sich alle drei Sensoren als einwandfrei funktionstüchtig erwiesen. Damit trat auch der österreichische Quanteninterferenzsensor – eine präzise, aber komplexe Technologie – erstmals außerhalb der Erdumlaufbahn in Aktion“, heißt es von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die mit dem Institut für Weltraumforschung (IWF) ebenso am Projekt beteiligt ist.
Suche nach Leben auf Eismond
J-MAG dürfte für die JUICE-Mission von entscheidender Bedeutung sein, denn mit ihm möchte man nach außerirdischem Leben suchen: Konkret beschäftigt man sich mit den Ozeanen der Eismonde, die sich unter einer Eiskruste befinden.
Einer der drei Sensoren wurde am Imperial College, der zweite an der Technischen Universität Braunschweig und der dritte am Weltrauminstitut der ÖAW in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Graz gebaut.
Grazer Sensor soll bei Kalibrierung helfen
Bei den Instrumenten vom Imperial College und der TU Braunschweig handelt es sich um sogenannte Fluxgate-Sensoren, die die Richtung und Stärke von Magnetfeldern messen können – diese Art von Sensor muss während des Flugs regelmäßig kalibriert werden. Die magnetische Umgebung um den Mond Ganymed ist allerdings so kompliziert und ändert sich so schnell, dass herkömmliche Einstellungsmethoden nicht funktionieren. Diese wichtige Aufgabe übernimmt der dritte Sensor namens MAGSCA – ein empfindlicher und genauer Quantensensor, der in Graz gebaut wurde.
Nächstes Highlight der Mission 2024
Das erste Signal zur Magnetfeldmessung mit MAGSCA lieferte die Raumsonde aus mittlerweile fünf Millionen Kilometer Entfernung von der Erde. Nun werden nacheinander alle übrigen wissenschaftlichen Instrumente an Bord von JUICE getestet. Das Magnetometer bleibt während dieser Zeit eingeschaltet, um zu überprüfen, inwiefern die übrigen Instrumente die Magnetfeldmessung beeinflussen; danach gibt es alle paar Monate regelmäßige Instrumenten-Checkouts. Das nächste Highlight der Mission werde der Erde-Mond-Vorbeiflug von JUICE im September 2024 sein.