Herbststimmung im Mischwald
ORF.at/Georg Hummer
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Klima & Umwelt

Immer mehr Laubbäume durch Klimawandel

Die steirischen Wälder bekommen immer mehr Laubbäume – durch den Klimawandel sind die Bedingungen für Nadelbäume in tiefen Lagen nicht ideal. Die Waldbilder der Zukunft werden sich also verändern.

Während die aktuellen Wetterkapriolen – viel Regen und niedrige Temperaturen – der Landwirtschaft zusetzen – mehr dazu in Regen führte wieder zu großen Schäden –, können heimische Forstwirte eher aufatmen: Der feuchte und kühle Start in den Frühsommer sei für die steirischen Wälder kein Nachteil.

Wälder zukunftsfit machen

Die Zauberwörter für die heimischen Wälder, die sich über eine Million Hektar erstrecken, seien Resilienz und Resistenz, sagt Josef Grogger, Waldbauexperte der Landwirtschaftskammer: „Damit soll ausgedrückt werden, wie anpassungsfähig und wie widerstandsfähig ein Waldbestand ist bei diesen Wetterextremen – es herrscht ein wichtiger Unterschied zwischen Wetter und Klima.“

Die aktuellen Regenfälle etwa würden die Bäume eher stärken und vital für den Sommer machen. In Zukunft werde man aber sehen, dass sich unsere Waldbilder verändern – wenn auch nur sehr langfristig.

Mehr Laub, weniger Nadelbäume in tiefen Lagen

Die Laubwälder, mit Buche oder Eiche, werden hitzebedingt zunehmen, Nadelwälder, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg forciert wurden, mit vorwiegend Fichten und Tannen, werden künftig vor allem in tiefen Lagen seltener werden, sagt der Experte.

Dort, wo es Durchforstungen gibt, setze man bereits jetzt auf zukunftsfitte Sorten, so Grogger: „Wenn wir eine Durchforstung machen, können wir natürlich steuern, welche Baumarten stehen bleiben oder welche entnommen werden. Da liegt der Fokus jetzt auf Erhaltung von Mischbaumarten. Je mehr Baumarten, umso anpassungsfähiger bleibt dieser Bestand.“

Nachfrage nach neuen Sorten groß

Das Interesse steirischer Forstwirte an neuen Sorten sei in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. „Also diese dieser Trend ist absolut erkennbar. So versuchen wir natürlich jetzt ganz gezielt, auch Baumarten einzubringen, die je nach Lage und Standort geeignet sind, auch in Zukunft Ertrag zu bringen.“ Generell habe man in der Steiermark ein großes Potenzial, weil die Bestände bereits zu einem Großteil gemischt aufgebaut seien.