Kuh im Stall
ORF
ORF
„Mutter Erde“

Klimafreundliches Futter: Zitronengras für Kühe

Zitronengras als Futter könnte den Methanausstoß bei Kühen senken. An der höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein in Irdning im Bezirk Liezen wird diese klimafreundliche Alternative an eigenen Forschungskühen getestet.

Die Viehzucht wird oft für den hohen Methangehalt in der Atmosphäre verantwortlich gemacht: Methan trägt zur Erderwärmung bei und es entsteht unter anderem beim Wiederkäuen.

Methanausstoß und Rinder weniger geworden

Die Experten der Forschungsanstalt in der Obersteiermark würden die Ursache des Problems aber nicht ausschließlich bei den Rindern sehen, so Thomas Guggenberger: „Wenn man die Situation global betrachtet, so sehen wir, dass auf fast allen Kontinenten der Gesamtmethanausstoß nach oben geht. Das hat nicht nur mit den Rindern zu tun, sondern auch im globalen Kontext mit der großen Menge an fossilem Erdgas, das in die Atmosphäre entweicht.“

Kühe sind auf Weide
ORF

In Österreich sei der von Rindern verursachte Methanausstoß in den letzten 100 Jahren sogar weniger geworden, denn auch wenn der Fleisch- und Milchkonsum steige – die Zahl der Rinder sinke, so Guggenberger: „Wir hatten damals mehr als zwei Millionen Kühe in Österreich, heute haben wir inklusive der Mutterkühe nur 700.000, und das ist natürlich deutlich weniger.“

Hand zeigt Zitronengras als Alternative zum herkömmlichen Futter für Kühe
ORF

Zitronengras auf dem Speiseplan

Trotzdem gilt auch für die Landwirtschaft: Je weniger Methan in die Atmosphäre gelangt, desto besser für das Klima. In Raumberg-Gumpenstein werden deshalb unterschiedliche Futtermittel getestet, die den Methanausstoß senken sollen, wie zum Beispiel Zitronengras.

„Das haben wir bei Mastrindern getestet, und das hat dort den Effekt gehabt von ungefähr minus 15 bis minus 20 Prozent an Methan pro Rind. Bei den Kühen wollen wir es lieber mit Pflanzen versuchen, die auch in Österreich wachsen – mit Klee, mit Esparsette, also mit ganz natürlichen Futtermitteln“, erklärte der Experte.