Seit etwa sieben Monaten habe man keine Aufträge für Neubauten mehr vergeben, sagt Christian Krainer, Obmann des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen in der Steiermark.
Gesamtbelastung zu hoch
„Es macht wenig Sinn zu starten, wenn die Belastung für die Mieter, also da meine ich die Miete, die Betriebskosten, Grundstückskosten, Strom, Heizung, etc., um die 14, 15 Euro im Monat pro Quadratmeter ausmacht – dann ist man bei einer 70 Quadratmeter-Wohnung gleich jenseits der 1.000 Euro. Das ist für ganz viele Menschen gar nicht mehr leistbar“, so Krainer. Die Gesamtbelastung sei einfach zu hoch und müsse für die Bewohner wieder erträglicher werden.
Die hohen Zinsen würden sich auf die Mietpreise auswirken, weil die steirische Wohnbauförderung zu 100 Prozent von der Bank finanziert wird und Zinsanstiege dementsprechend weitergegeben werden: „Im gemeinnützigen Sektor besteht das Kostendeckungsprinzip: Alles, was steigt, wird teurer, alles was fällt, wird billiger.“
Neue Wohnbauförderung als Lösung
Eine neue Wohnbauförderung könnte die Situation entschärfen, etwa wenn das Land bis zu 80 Prozent über ein günstigeres Darlehen abdeckt, so Krainer: „Es gibt derzeit bereits gute und positive Signale, dieses Problembewusstsein über diese Möglichkeit der Landesdarlehen in den Griff zu bekommen.“ Aus dem Ressort von Wohnbaulandesrat Johann Seitinger (ÖVP) heißt es, dass man an einer Lösung arbeite und sich in einem guten Austausch – auch mit der Bauwirtschaft – befinde.
Unterstützung durch Eigenmittel
Bis es zu einer Lösung kommt, versuchen einige Genossenschaften etwa mithilfe von Zuschüssen die Mieter zu unterstützen, so Petra Neuherz, Obfrau der Siedlungsgenossenschaft Köflach:
„Wir versuchen derzeit mit Eigenmittelzuschüssen und Eigenmittel einsetzen, um die Mieten ein wenig abzufedern und eben den Leuten ein bisschen unter die Arme zu greifen – gerade eben bei Seniorenwohnungen, aber auch bei unseren Neubezugswohnungen.“ Bestehende Wohnungen würden außerdem günstiger angeboten werden.