Unwetter in Graz
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Chronik

Erste Schäden nach Starkregen sichtbar

In und um Graz ist Dienstagnachmittag ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel niedergegangen. Straßen und Keller wurden überflutet, einige Bäume entwurzelt. Aber auch in den Umlandgemeinden kam es zu Feuerwehreinsätzen. Die Hagelversicherung spricht von zwei Millionen Euro Schaden in der steirischen Landwirtschaft.

Gegen 14.00 Uhr ging eine heftige Gewitterzelle nieder, betroffen waren vor allem die Grazer Bezirke St. Peter und Ries, wo Sturmböen vereinzelt Bäume umknickten und auch mehrere Keller überflutet wurden – insgesamt wurde die Grazer Berufsfeuerwehr zu etwa 100 Einsätzen gerufen.

„Das ist jetzt kein besonders außergewöhnliches Ereignis. Für die, die direkt betroffen sind, ist es natürlich immer dramatisch, aber wenn man es jetzt auf das gesamte Stadtgebiet sieht, ist diese Zelle eigentlich sehr kleinräumig drübergezogen“, so der Einsatzleiter der Grazer Feuerwehr, Ingo Mayer.

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Zwischen der Grazer Messe und Gleisdorf fuhr rund eineinhalb Stunden kein Zug mehr, auch im Bereich Autal im Süden von Graz war der Bahnverkehr wegen Überflutungen unterbrochen – beide Sperren wurden mittlerweile aufgehoben.

„Viel Oberflächenwasser“ in Hart bei Graz

Der Bezirk Graz-Umgebung war vor allem im Südosten betroffen. „Die überlaufenden Bäche machen uns stark zu schaffen. Speziell in Hart bei Graz haben wir sehr viel Oberflächenwasser. Hier waren rund 20 Feuerwehren im Einsatz, und wir haben aus anderen Bereichen Feuerwehren hingeschickt, damit wir schnell Hilfe leisten können“, sagte Bereichssprecher Bernhard Konrad.

In Wildon, südlich der Landeshauptstadt, berichteten die Freiwilligen Feuerwehren ebenfalls von überfluteten Straßen. Der Wurzingbach trat über die Ufer und überschwemmte die Mellacherstraße (L371). Haushalte, deren Keller drohten, überflutet zu werden, wurden mit Sandsäcken versorgt, hieß es in einer Aussendung der Freiwilligen Feuerwehr Wildon. Nachdem die starken Regenfälle nachgelassen hatten und die Pegelstände gesunken waren, mussten die Verkehrswege vom Schlamm und von umgefallenen Bäumen befreit sowie Verklausungen im Bach beseitigt und Keller ausgepumpt werden. Rund 40 Feuerwehrkräfte standen im Einsatz.

Heftige Gewitter gingen Dienstagnachmittag außerdem in Stubenberg, St. Ruprecht an der Raab und Gleisdorf nieder, die Feuerwehren waren auch hier mit zahlreichen Einsätzen beschäftigt.

Zwei Millionen Euro Schaden in Landwirtschaft

Die Unwetter haben auch in der Landwirtschaft erste größere Schäden verursacht: „Nach ersten Begehungen durch unsere Sachverständigen rechnen wir in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Steiermark mit einem Gesamtschaden in der Höhe von drei Millionen Euro, davon alleine zwei Millionen Euro in der Steiermark“, so Mario Winkler, Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung, in einer ersten Bilanz. Vor allem Getreide, Stein- und Kernobstkulturen, Erdbeeren und Gemüse auf einer Fläche von 3.500 Hektar seien betroffen, Schutznetze seien teils kaputt geworden.

Blitzeinschlag verursachte Vollbrand eines Dachstuhls

In der südoststeirischen Gemeinde Halbenrain kam es im Zuge des starken Gewitters zu einem Brand eines Wirtschaftsgebäudes. Laut Feuerwehr setzte ein Blitzeinschlag den Dachstuhl in Vollbrand, verletzt wurde dabei niemand.

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Löscharbeiten beim Dachstuhlbrand eines Wirtschaftsgebäudes
Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg
Löscharbeiten beim Dachstuhlbrand eines Wirtschaftsgebäudes
Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg
Löscharbeiten beim Dachstuhlbrand eines Wirtschaftsgebäudes
Bereichsfeuerwehrverband Radkersburg
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Löscharbeiten beim Dachstuhlbrand eines Wirtschaftsgebäudes
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Löscharbeiten beim Dachstuhlbrand eines Wirtschaftsgebäudes
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Die landwirtschaftlichen Maschinen konnten rechtzeitig aus dem Gebäude gebracht werden. Das Heu, das sich auf dem Dachboden befunden hatte, wurde mit einem Kran ebenso aus dem Gebäude geholt, um es separat abzukühlen. Von den Löscharbeiten war auch die nahe gelegene B69 betroffen, die für die Dauer des Einsatzes gesperrt war. Elf Feuerwehren standen mit 79 Kräften im Einsatz.

Unwettereinsätze auch im Burgenland

Auch im Burgenland kam es am Dienstag wegen Unwettern zu einigen Feuerwehreinsätzen. Hier waren vor allem die Bezirke Mattersburg, Güssing und Jennersdorf betroffen – mehr dazu in Unwettereinsätze in mehreren Ortschaften (burgenland.ORF.at).