Pfingstdialog
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Religion

Der Friede im Mittelpunkt des Pfingstdialogs

Wie sieht die Zukunft Europas angesichts mehrfacher Krisen aus? Auf diese Frage sollen beim Pfingstdialog auf Schloss Seggau Antworten gefunden werden – von hochkarätigen Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Bereichen.

Seit 2005 wird auf Schloss Seggau im Rahmen der Pfingstdialoge Europa in den Mittelpunkt gerückt. Heuer geht es um Lösungen, die Europa für die multiplen Krisen finden muss – auch hinsichtlich liberaler und demokratischer Werte.

Der Hauptredner am Mittwoch war der 93-jährige Publizist und Journalist Paul Lendvai – er sieht derzeit eine Doppelbedrohung für Europa. „Eine Bedrohung gibt es von außen seitens des imperialen Russlands unter einer Diktatur, die den völkerrechtlichen Gewaltverzicht missachtet, und die Bedrohung von innen gibt es seitens autoritärer, populistischer Kräfte“, so Lendvai.

Menschenrechte in Gefahr

Menschenrechte sind derzeit laut dem Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes, Christoph Grabenwarter, stärker gefährdet: „Ein Tiefpunkt in der Entwicklung ist sicherlich, dass Russland im vergangenen Jahr aus der Menschenrechtskommission ausgeschieden ist.“

Pfingstdialog im Zeichen Europas

Der elfte "Geist & Gegenwart“-Pfingstdialog auf Schloss Seggau beschäftigt sich am Mittwoch und Donnerstag mit den großen Herausforderungen, die Europa derzeit zu meistern hat.

„Umso wichtiger ist es, dass sich Bürger und Bürgerinnen, die Politik und die politische Klasse bewusst werden über die Freiheiten. Wie fragil sind die? Wir müssen sie immer neu verteidigen und uns klar darüber werden, dass wir ohne sie zugrunde gehen“, so Friedensforscherin Ulrike Ackermann.

Die EU als Friedensprojekt

Eine Erkenntnis, die beim Pfingstdialog ebenso Thema ist: Das Friedensprojekt EU habe sich bewährt. „Wir wissen, dass wir alle Kräfte daran ansetzen müssen, an dem weiter festzuhalten. Auch gegen jene Stimmen, die womöglich noch weiter kriegstreiberisch sind oder unsere Demokratien infrage stellen“, sagte Monika Sommer, die Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich.

Diskussionen sollen Impulse geben

Im Zuge des Pfingstdialogs soll die aktuelle Situation erörtert, diskutiert und die Erkenntnisse in die Welt hinaus getragen werden. Diese Erkenntnisse haben laut Herwig Hösele – dem Koordinator des Pfingstdialogs – bestimmte Adressaten: „Selbstverständlich ist das Entscheidende, dass die Diskussionen eine nachhaltige Wirkung haben und Impulse geben und auch Einfluss nehmen auf Entscheidungen in der Wirtschaft, aber auch auf Forschungsfelder und natürlich auf die Politik.“

Am Donnerstag geht es um die Themen Wirtschaft und Digitalisierung – ab 12.20 Uhr hier im Livestream.