Ein bei einer Verkehrskontrolle im März 2022 sichergestellter, gefälschter deutscher Führerschein brachte die steirischen Polizeibeamten auf die Spur der Fälscher: Ein mittlerweile 22-jähriger Kroate hatte sich damit ausgewiesen. Erste Ermittlungen führten rasch zu einem weiteren kroatischen Tatverdächtigen aus Graz, der gleich mehrere gefälschte Führerscheine mit sich führte – der damals 26-Jährige soll als Zwischenhändler tätig gewesen sein.
Schwierige Ermittlungen
Die weiteren Ermittlungen von Stadtpolizeikommando Graz und dem Landeskriminalamt Steiermark ergaben, dass auch ein Serbe als Zwischenhändler fungierte: Er gab die gefälschten Dokumente gegen Honorare in der Höhe von jeweils mehreren hundert Euro an einen 30-jährigen Kosovaren, der die Dokumente an „Endkunden“ verkaufte. Die vier in Graz lebenden Männer wurden bereits im Juni 2022 angezeigt.
Seither wurden insgesamt zehn Personen im Alter von 22 bis 62 Jahren angezeigt. „Einige der Tatverdächtigen befinden sich im Ausland. Die Ausforschung ihrer Identitäten gestaltete sich schwierig“, sagte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Johann Klammler. Die Verdächtigen leben teilweise in Graz, Graz-Umgebung und ehemaligen jugoslawischen Staaten. Den Haupttätern (27, 37 und 41 Jahre alt) konnten zumindest 13 Dokumentenfälschungsdelikte nachgewiesen werden, die Ermittler stellten auch einige gefälschte Dokumente sicher.
Auch Kredit und Arbeitserlaubnis erschlichen
Ein 41-jähriger Kosovoalbaner wird zudem dringend verdächtigt, mit einem gefälschten Dokument einen Kredit erschlichen und damit eine inländische Bank betrogen zu haben – der Schaden beträgt laut Polizei mehrere zehntausend Euro; außerdem soll der Mann mit diesem Dokument eine österreichische Arbeitserlaubnis erschlichen haben.