Nahe der südsteirischen Weinstraße belebt seit 30 Jahren Braunbär Meister Petz die Grenzgemeinde Berghausen. Zuerst waren es drei Bären, die vor dem sicheren Tod gerettet wurden, mittlerweile sind es zehn.
„Eine Bärin wurde in Syrien als Hundekampf-Bärin eingesetzt. Von dieser Zeit hat sie Blessuren davongetragen – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch“, erklärte Elke Weber vom Bärenhof Berghausen. Vor zwölf Jahren hat Weber von ihrem Vater das Bärenasyl übernommen und dafür ihren Beruf als Architektin aufgegeben. Seither ist das Großbären-Gehege tiergerecht zu einem Privatzoo ausgebaut worden.
Die Bären haben verschiedene Persönlichkeiten
So unterschiedlich wie das Schicksal und die Herkunft ist auch der Charakter der hunderte Kilo schweren Wildtiere: „Es ist so, dass die Bären ihren eigenen Charakter haben und wir mit jedem Namen etwas ganz Bestimmtes verbinden. Sie sind schon sehr große Persönlichkeiten für uns geworden.“
Ein langjähriger Vertrauensaufbau
Geschützt von einem doppelten Zaun, kommen die Besucherinnen und Besucher nahe an die Braunbären heran. Die Verlockung, Meister Petz zu füttern oder gar zu streicheln, ist groß. „Mein Lebensgefährte, der sich mit diesen Tieren beschäftigt und sie täglich füttert, hat sich über die Jahre mit ihnen angefreundet. Das Verhalten der Tiere ihm gegenüber hat sich massiv zum Positiven verändert. Ich muss ihn ab und zu ein bisschen davor warnen, zu viel Vertrauen zu fassen, weil das bleibt ein Raubtier“, so Weber.
Das Pärchen umsorgt die Bärenfamilie im Gehege. Genau das macht den Weiterbestand des Bärenasyls unsicher, denn noch fehlt ein Nachfolger, der sich auch in den kommenden Jahrzehnten um die Tiere namens Heidi, Burli und Bärli kümmern wird.