Am Grenzübergang Spielfeld bildete sich zu Pfingsten wieder ein langer Stau
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Verkehr

Stauträchtiges Reisewochenende endet

Pfingsten ist auf den steirischen Straßen der Startschuss für die Reisewelle, die erst Anfang September wieder abebbt. Das erste große Reisewochenende geht zu Ende, vor allem an den Grenzen hieß es immer wieder: „Bitte Warten“, weil sich Staus oft aus dem Nichts bilden.

An der Grenze in Spielfeld, Bezirk Leibnitz, sprach die Polizei von einem „ganz normalen Pfingstwochenende“ – es habe nicht mehr, aber auch nicht weniger Staus gegeben als sonst zu Pfingsten, dennoch muss die Polizei das Verkehrsgeschehen laufend überwachen, weil sich Staus ganz oft plötzlich bilden können.

Bis zu 10.000 Fahrzeuge am Tag in Spielfeld

Doch warum kommt es immer wieder zu diesen spontanen Stauphänomenen? Diese Frage ist oft auch für erfahrenen Verkehrspolizisten schwer zu beantworten. Die Polizei ist bemüht den Verkehr zu lenken – alles was die Beamten wissen ist, das irgendwann, möglicherweise ganz plötzlich, zwischen 15 und 21 Uhr der Höhepunkt der Pfingstreisewelle im wahrsten Sinne des Wortes vor der Türe steht, denn Stau und Autofahrer in Kombination sind kaum auszurechnen, sagt Walter Dietrich von der Polizeiinspektion Spielfed, selbst nach vier Jahrzehnten Dienstzeit wird auch der erfahrene Polizeibeamte immer wieder überrascht:

Am Grenzübergang Spielfeld bildete sich zu Pfingsten wieder ein langer Stau, ein Grenzbeamter kontrolliert die Fahrzeuglenker
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Bis zu 10.000 Fahrzeuge passieren zu Pfingsten täglich den Grenzübergang Spielfeld

„Es gibt Auswertungen der ASFINAG, an einem einzigen Tag am Pfingstwochenende rechnen wir demnach mit 8.000 bis 10.000 Fahrzeugen. Am Pfingstmontagnachmittag war das Verkehrsaufkommen am Grenzübergang Spielfeld relativ normal, ich rechne aber vor allem am späten Nachmittag und in den Abendstunden wieder mit einem erhöhten Aufkomnmen“, sagt Walter Dietrich. Deshalb reagiert die Polizei fließend, damit auch fließend bleibt, was sich an Tagen wie diesen über die Grenze wälzt – Routine wird das nie – vor allem jetzt, weil Slowenien gar nicht kontrolliert und Österreich Stichproben macht.

Staus in Slowenien oft Auslöser für Stau an der Grenze

Was beim Pfingstreiseverkehr in diesem Jahr auffiel: nicht nur an der Grenze geht oft es schleppend, viele Autofahrer beklagten Probleme durch Baustellen in Slowenien. Auch diese Baustellen beeinflussen den Verkehr an der Grenze – löst sich ein Stau, oft hunderte Kilometer entfernt von Spielfeld auf, kommen diese Fahrzeuge, verspätet im Pulk an der Grenze an und das Staumanagement der Polizei beginnt von Neuem.

Walter Dietrich von der Polizeiinspektion  Spielfeld im Interview
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Walter Dietrich von der Polizeiinspektion Spielfeld appelliert auch an die Autofahrer

Die große Schwierigkeit dabei ist zu vermeiden, dass sich ein Stau über die slowenische Grenze hinweg aufbaut, sagt Walter Dietrich: „Die Autos kommen schubweise, bedingt durch Baustellen in Slowenien. Manchmal haben wir nur eine Spur offen, dann kommen aufeinmal viele Autos auf zwei oder drei Spuren zusammen. In diesem Fall sind wir flexibel, das heißt wir öffnen dann die Spuren je nach Bedarf.“ Ist das Verkehrsaufkommen erhöht, werde auch die Anzahl der Beamten vergrößert, heißt es bei der Polizei.

Viele Staus werden von den Autofahrern selbst verursacht

Walter Dietrich appelliert aber auch an die Autofahrer, diese würden die Überkopfwegweiser oft nicht beachten: „Auf diesen Überkopfwegweisern wird eindeutig angezeigt, welche Spur geöffnet ist und welche nicht. Erscheint ein grüner Pfeil, kann dieser Fahrstreifen befahren werden. Von slowenischer Seite kommen die Autofahrer auf zwei Spuren zur Grenze, aber erst danach gibt es die Möglichkeit auf sechs Spuren zu erweitern, die mit Überkopfwegweisern gekennzeichnet sind. Viele Autofahrer halten sich aber an den zwei Spuren, da muss dann ein Beamter oft – wie früher in den 1980er – hart an die Staatsgrenze gehen und den Verkehr händisch regeln, damit sich die Fahrzeuglenker auf die verschiedenen Spuren aufteilen“, so Walter Dietrich.

Kleinere Grenzübergänge oft leer

Ein weiteres Phänomen ist, dass viele Fahrzeuglenker oft nur die großen, aber nicht die kleineren Grenzübergänge benutzen, wo aber häufig weniger los ist. Ein Phänomen, für das auch Walter Dietrich keine wirkliche Erklärung hat: „Viele Fahrzeuglenker verweisen auf das Navigationssystem, das zeigt meist an, dass die Lenker auf der Autobahn bleiben sollen“, sagt Walter Dietrich.