Chronik

Hangrutsch wegen Rodung: Offener Brief

Nach den heftigen Regenfällen Mitte Mai ist am Graßnitzberg in Straß ein Hang mit Weinbauflächen ins Rutschen geraten. Eine Bürgergruppe vermutet, dass eine Waldrodung vor drei Jahren den Hang instabil gemacht hat und fordert in einem offenen Brief rasches Handeln.

Der Hang über der L316, der Grenzlandweinstraße am südsteirischen Graßnitzberg, habe jahrhundertelang allen Wettern standgehalten – er sei einfach zu steil, um ihn zu bewirtschaften, dennoch habe man ihn 2020 gerodet, und damit den Hangrutsch und das Abrutschen der Straße verursacht, so die Gruppe namens „Pro 316“ in ihrem am Freitag veröffentlichten offenen Brief an Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stv. Anton Lang sowie Agrar-Landesrat Johann Seitinger.

„Regionale Katastrophe“

Auch den aus ihrer Sicht Schuldigen nennt die Gruppe: Der Weinbaubetrieb Tement habe den Hang für Anbauflächen gerodet und damit, so schreibt die Gruppe wörtlich, „nicht eine kleine lokale Misere sondern eine regionale Katastrophe“ ausgelöst. Die Straße sei in der Mitte blockiert und damit unzählige Tourismusbetriebe mehr oder weniger von ihren Gästen abgeschnitten. Aber auch Anrainer müssten täglich kilometerlange Umwege fahren.

Dieser Umstand müsse raschest behoben werden, fordert die Gruppe, die unter anderem auch Schadenersatz verlangt für wirtschaftliche Einbußen der Betriebe. Seitens des Landes hieß es Ende Mai, die Straße würde ab Mitte August zumindest provisorisch wieder befahrbar sein, die Sicherungsmaßnahmen rund 600.000 Euro kosten. Ob die Schäden mit der Waldrodung im Jahr 2020 zusammenhängen, müsse noch geklärt werden.