Das Land arbeitet bereits an einer Wolfsverordnung – mehr dazu in Land erarbeitet Verordnung für Wolf-Abschuss (10.5.2023).
Die Landwirte fordern hier aber Tempo ein, gerade zu Beginn des Sommers, sagt etwa Landwirt Josef Promok: „Es wäre eine Katastrophe, wenn wir hier einen Wolfsangriff hätten, weil spätestens nach dem zweiten Angriff würden die Schafe wieder abgetrieben werden, und die Bauern hätten dann Probleme mit der Futterversorugung, weil das ja eigentlich nicht so gedacht ist, dass die Schafe im Sommer zu Hause gefüttert werden. Und natürlich leidet auch die Alm darunter.“
„Praktikable Lösungen“ gefragt
Die Landwirte wollen, dass sogenannte Problemwölfe noch heuer entnommen – also abgeschossen – werden dürfen. Die das im Falle zu besorgen hätten, sind die Jäger. Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof sagt: „Im Prinzip haben wir zur Zeit noch sehr wenige Wolfsübergriffe – in der Steiermark haben wir bis jetzt drei Stück gehabt, aber bei 30 bis 40 Prozent Steigerung jedes Jahr können wir davon ausgehen – wir brauchen Realismus in der Diskussion – und ja, es gibt durchaus andere Möglichkeiten wie Fallen oder Vergrämung, doch brauchen wir durchaus praktikable Lösungen.“
Interview mit Landesjägermeister Mayr-Melnhof
Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof spricht über den Abschuss von „Problemwölfen“ und möglichen Alternativen dazu.
Zweischneidiges Schwert
Es sei ein zweischneidiges Schwert auf mittlerweilen sehr eng gewordenem Terrain, sagt Meyr-Melnhof: „Wir versuchen, hier im Alpenbogen Großraubwild wieder heimisch zu machen – das ist ein schöner Ansatz, doch dieses Gebiet ist weltweit nur einmalig verfügbar, für den Jäger, den Tourengeher, den Läufer, und die treffen hier auf wehrhaftes Raubwild. Wenn Großraubwild Stress hat, dann kann auch der Mensch zu Schaden kommen und dann müssen wir uns alle klar sein, da müssen wir früh genug, schnell genug praktikable Lösungen finden, und die Landesregierung ist grad in der Erarbeitung eines Papiers, und wir hoffen, dass dieses Papier praktikabel ist, in Anlehnung an andere Bundesländer, an andere Länder hier hilft.“
Vom Land heißt es, man wolle sich bei den Maßnahmen etwa an Kärnten oder Niederösterreich orientieren. Noch in dieser Almsaison soll es eine Ankaufsförderung für Schutzzäune geben.