Alkoholtest
APA/HANS KLAUS TECHT
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Chronik

Alko-Unfälle stetig im Steigen

In der Steiermark bzw. im Grenzgebiet zu Salzburg hat es am vergangenen Wochenende drei schwere Unfälle mit alkoholisierten Beteiligten gegeben; dabei kam auch ein Mann ums Leben. Seit der CoV-Pandemie steigen die Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel ist, deutlich an.

Im vergangenen Jahr kamen in der Steiermark sieben Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, bei denen Alkohol im Spiel war – und die Tendenz ist seit Jahren steigend.

Der Slogan „Don’t drink and drive“ sollte mehr denn je gelten, meinte Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ): „Schon bei 0,5 Promille steigt das Unfallrisiko auf das Doppelte, bei einem Promille auf das Siebenfache und bei 1,2 Promille sogar auf das Zwölffache“, so Gratzer.

Gefahr von Alkohol am Steuer nicht allen bewusst

Der Mehrheit der Bevölkerung sei diese Gefahr bewusst – eine Minderheit sehe Alkohol am Steuer aber immer noch als Kavaliersdelikt, so Gratzer. Deshalb sei es laut dem Verkehrsexperten wichtig, sichere Transportalternativen wie etwa Nachtbusse anzubieten.

Zusätzliches „Öffi“-Angebot als mögliche Lösung

Dafür hätte er auch eine Finanzierungsidee: „Aus Sicht des VCÖ wäre es hier durchaus sinnvoll zu schauen, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für Verkehrssicherheitsprojekte wie eben Nachtbusse, Sammeltaxis oder Discobusse zweckgewidmet wird“, sagt Gratzer.

Eine weitere Gegenmaßnahme sind verstärkte Kontrollen. Die Polizei hat die Möglichkeit und nutzt sie auch, bei jeder Verkehrskontrolle einen Alkotest zu machen. Das Land Steiermark unterstützt zudem das Projekt „Close To“, bei dem verurteilte Alkolenker mit Jugendlichen über ihre Erfahrungen sprechen; auch werden alle Einnahmen aus den Wunschkennzeichen in bewusstseinsbildende Maßnahmen investiert.

Mut zur Zivilcourage gefordert

Letztlich seien aber Eigenverantwortung und Zivilcourage beim Thema Alkohol am Steuer gefragt, sagt Maria Knauer-Lukas von der Verkehrssicherheitsabteilung des Landes: „Es braucht, glaube ich, Mut und durchaus einige Tabubrüche, um jemanden aufmerksam zu machen, sich nicht im alkoholisierten Zustand in einen Pkw bzw. auf das Rad zu setzen.“