Die „Steirische KinderrechteWoche“ gibt Kindern und Jugendlichen rund um den 20. November zum achten Mal in Folge bei unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen eine Stimme. Damit soll unüberhörbar und unübersehbar auf ihre Rechte aufmerksam gemacht werden.
Rechte sichtbarer machen
Die Belastungen der vergangenen Jahre – vor allem die Pandemie, die Klimakrise, der Krieg in der Ukraine und die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen – haben jungen Menschen viel abverlangt: Distance-Learning, Leistungsdruck, wenige zwischenmenschliche Kontakte, fehlende gemeinsame Aktivitäten wie Sport- oder Sprachreisen sowie auftretende Ängste und Sorgen seien an den jungen Menschen nicht spurlos vorübergegangen, so Kinder- und Jugendanwältin Denise Schiffrer-Barac.
Kinder- und Jugendanwältin über Kinderrechte
Kinder- und Jugendanwältin Denise Schiffrer-Barac spricht unter anderem über die Kinderrechte und darüber, was Kinder brauchen, damit es ihnen gut geht.
Kinder und Jugendliche hätten dadurch mit viel Angst und Unsicherheiten zu kämpfen, sagt die Expertin: „Stabilität, Sicherheit, klare Leitlinien, Dinge, an denen ich mich festhalten und orientieren kann – das ist entwicklungspsychologisch zentral, um ein gelingendes Aufwachsen zu ermöglichen."
Medienkompetenz steigern
Ein weiterer wichtiger Punkt sei, die Medienkompetenz zu steigern, denn Erziehungs- und Aufklärungsarbeit sei nicht mehr nur analog zu bewerkstelligen, so Schiffrer-Barac: „Ich glaube, hier braucht es Medienkompetenz, die wir alle erwerben, um auch Kindern und Jugendlichen im Digitalbereich, der einfach ein wesentlicher Bereich ihres Lebens ist, ein gelingendes Aufwachsen und ein gelingendes Umgehen mit dieser Flut an Informationen, die sie ungefiltert bekommen, zu ermöglichen.“
Die „Steirische KinderrechteWoche“ ist ein Projekt der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark in Kooperation mit dem Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz, dem Projekt „Kenne deine Rechte“, beteiligung.st – Fachstelle für Kinder-, Jugend- und BürgerInnenbeteiligung sowie dem Kinderbüro – Die Lobby für Menschen bis 14.
Bildung, Erfahrung und Einbindung
Landesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) sprach bei der Präsentation des Programms von „Kindern als Gradmesser einer zukunftsfitten Politik“. Kindern und Jugendlichen in der Stadt und am Land müsse ein Aufwachsen voller Glück, Liebe und Chancen ermöglicht werden. "Das reicht von Bildungschancen über Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Angebote, persönliche Talente zu fördern. Wir Erwachsene tragen eine Verantwortung gegenüber der nächsten Generation“, so die Landesrätin.
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) ergänzte: „Es ist eine wichtige Aufgabe der Stadtregierung, alles zu tun, damit kein Kind und kein Jugendlicher übersehen wird. Kinder sollen sich darauf verlassen können, dass wir Erwachsene unsere Erfahrungen weitergeben und Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen.“ Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) sprach die größte Kinder- und Jugendbefragung in der Geschichte der Stadt an: "Als Ergebnis haben wir zum Beispiel sehr kurzfristig die Anzahl der Schwimmkursplätze verdreifacht.“