Männer seien Vorsorgemuffel, auch wenn man langsam merke, dass das Bewusstsein steige, so Gerhard Posch, Vizepräsident der Ärztekammer Steiermark und Urologe: „Jüngere Männer gehen eher zur Vorsorge. Wir haben aber definitiv noch Potenzial nach oben. Das ist wie bei jeder anderen Krebserkrankung: Je früher man sie erkennt, umso besser kann man sie behandeln.“
Prostatakrebs häufigste Krebserkrankung
Bei nahen Verwandten mit Prostatakrebs rät der Mediziner zu jährlichen Vorsorgeuntersuchungen ab dem 40. Lebensjahr. Wenn man keine Risikofaktoren hat, sollte man mit 45 zur ersten Kontrolle kommen – denn Prostatakrebs komme sehr häufig vor, so Christian Scherer, Geschäftsführer der Krebshilfe Steiermark: „Prostatakrebs ist die häufigste Erkrankung im Bereich der Krebserkrankungen des Mannes. Österreichweit erkranken etwa 6.600 Personen jährlich neu an Prostatakrebs, und etwa 1.300 Männer verlieren wir leider auch daran.“
Es sei besonders wichtig, Prostatakrebs in einem Stadium zu diagnostizieren, in dem er noch keine Probleme bereite oder spürbar sei, so Scherer, „weil nur dann kann ich wirklich garantieren, dass ich diese Erkrankung überwinden kann.“
Angst vor Untersuchung bei Urologen
Immer noch würden Angst und Ungewissheit vorherrschen, wenn es um den Besuch beim Urologen oder der Urologin gehe, so Posch: „Wir wissen von Männern, dass es große Vorbehalte gegen die mit dem Finger durchgeführte Abtastuntersuchung der Prostatahinterwand durch den Enddarm gibt. Aber das ist eine nur wenige Sekunden lang dauernde Untersuchung, man braucht davor sicherlich keine Angst zu haben.“ Zusätzlich werde bei der Vorsorge auch noch eine Blutuntersuchung durchgeführt, so Posch.