Die Weinberge am Hochgrail
ORF/Regine Schöttl
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„9 Plätze, 9 Schätze“

Die Heimat der blauen Traube

Ein idyllischer Bergrücken mitten im weststeirischen Schilcherland, nur ein paar Minuten von Schloss Stainz entfernt, ist Hochgrail, eines der schönsten Weinbaugebiete Europas. Die Weingärten hier sind die Heimat des Schilchers.

Es sind kleine, schmale Wege und Straßen, die sanft bergauf führen – und mit jedem Meter, der zurückgelegt wird, öffnet sich dem Besucher der Blick immer weiter hinein in die weststeirische Hügellandschaft. Vorbei an liebevoll erhaltenen alten Bauern- und Winzerhäusern verläuft der Weg zu den Weingärten Hochgrail: Hier, auf der größten zusammenhängenden Weinbaufläche der Weststeiermark, gedeiht die Rebsorte „Blauer Wildbacher“, der ganze Stolz der Region. Aus dieser besonderen Traube entsteht jener Wein, der der Landschaft rund um Stainz ihren Namen gegeben hat: der Schilcher.

Die Weingärten von Hochgrail

In Hochgrail spürt man an allen Ecken und Enden die besondere Verbundenheit der Bewohner mit dem Schilcher – kein anderes Produkt ist so in der Region verwurzelt.

Einer der ältesten Weine Europas

Der Schilcher ist ein fruchtig-trockener Wein mit hohem Säureanteil. Er riecht nach Gras und Beeren und ist vor allem wegen seiner Farbe unverwechselbar: Schilcher ist rubinrot, auch roséfarben, und manchmal erinnert er an die Färbung von Zwiebelschalen. Von seiner Farbe hat der Schilcher auch seinen Namen: Er „schillert“ zwischen Blassrosa und Dunkelrot. Schon um 400 v. Chr. soll in der Steiermark Wein aus der Wildbacher-Rebe gewonnen worden sein. Schilcher gilt daher als einer der ältesten Weine Mitteleuropas.

Fotostrecke mit 17 Bildern

Weinreben
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Die Weinberge am Hochgrail
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Weinreben
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Die Weinberge am Hochgrail
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Die Weinberge am Hochgrail
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Die Weinberge am Hochgrail
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Die Weinberge am Hochgrail
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Brettljause mit Schilcher
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Die Weinberge am Hochgrail
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Stainzer Flascherlzug
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Schloss Stainz
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Der Schilcher bestimmt die Region

Er hat die gesamte Region bis heute nachhaltig geprägt. Besonders gefördert hat die Schilcherherstellung vor allem ein prominenter Adeliger, nämlich der „steirische Prinz“ Erzherzog Johann (1782–1859), der auch erster Bürgermeister der Marktgemeinde Stainz war: Er errichtete die erste sogenannte „Schilcher-Rebschule“ und trug dadurch wesentlich dazu bei, dass die Blaue Wildbacher-Traube vermehrt kultiviert und gepflanzt wurde.

Kontakt:

  • TV Schilcherland
    Hauptplatz 34
    8530 Deutschlandsberg
    Tel. 03462 7520

Heute wird der Blaue Wildbacher auf einer Fläche von etwa 460 Hektar angebaut. Und bereits seit Mitte der 70er-Jahre ist gesetzlich genau geregelt, welcher Wein als Schilcher bezeichnet und vertrieben werden darf: ein Wein, der zu 100 Prozent aus Trauben der Blauen Wildbacher-Rebe gekeltert wurde, die ausschließlich in der Steiermark gewachsen sind.

In Hochgrail spürt man an allen Ecken und Enden die besondere Verbundenheit der Bewohner mit dem Schilcher. Kein anderes Produkt ist so in der Region verwurzelt wie diese weststeirische Wein-Spezialität: Viele Buschenschenken laden zum Verkosten ein und reichen dazu eine herzhafte weststeirische Brettljause.

Brettljause mit Schilcher
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Gestärkt wandern

Gerne geben Winzer und Wirtsleute Auskunft über besondere Wanderziele und Wanderwege. Einer dieser Wege ist der „Höllerhanslweg“, der an einen legendären Wunderdoktor in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg erinnert.

Anreise:

  • Auto: A2 – Ausfahrt Lieboch – Radlpassstraße (B76) – in Schlieb rechts nach St. Stefan – in St. Stefan links Richtung Stainz – 200 Meter nach dem Ortsende von St. Stefan rechts auf die Hochgrailstraße.
  • Öffentlich: Mit der Bahn bis Lannach/Lieboch – weiter mit dem Bus nach St. Stefan. Beherbergungsbetriebe bieten auch Bustransfers an.

Dieser Höllerhansl – mit bürgerlichem Namen hieß er Johann Reinbacher – „ordinierte“ ganz in der Nähe von Hochgrail in Rachling. Er war darauf spezialisiert, aus dem Betrachten des Urins Krankheiten zu diagnostizieren – viele Kranke kamen daher mit einem Fläschchen Urin zu ihm und hofften auf Linderung und Heilung ihrer Beschwerden.

Der „Höllerhanslweg“ führt unter anderem an der Wirkungsstätte des Wunderdoktors vorbei, die besichtigt werden kann. Und noch eine andere Attraktion erinnert in der Region an den Höllerhansl: der „Flascherlzug“, eine Schmalspurbahn zwischen Stainz und Preding. Mit diesem Zug waren der Überlieferung nach einst viele Menschen zum Höllerhansl unterwegs und hatten ihr Flascherl mit Urin dabei – daher noch heute der Name „Flascherlzug“.

Stainzer Flascherlzug
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Ein Schloss für die Jagd

Ein besonders interessantes Ausflugsziel von Hochgrail aus ist auch das Schloss Stainz: Der sieben Kilometer entfernte imposante Bau beherbergt unter anderem ein Jagd- und Landwirtschaftsmuseum.

Wenn es beim Wandern rund um Hochgrail oder auf der weststeirischen Schilcherweinstraße einmal später wird oder einen ein Platz ganz einfach länger nicht loslassen will, dann kann man ein angenehmes Service in Anspruch nehmen: Ein spezielles „Schilcherland-Taxi“ bringt Wanderer wieder sicher zurück zum Ausgangspunkt – zu den idyllischen Weingärten in Hochgrail, mitten im weststeirischen Schilcherland.