Schon von Weitem sind sie zu sehen, die Treppen und Türme, Geländer und Stege. Doch bevor man sich auf die Wanderung in luftige Höhe zu den Baumwipfeln begibt, spaziert man in Rachau den Waldrand entlang. Vor allem für die Kleinsten ist dieser barrierefreie „Sonnenweg“ mehr als nur die Einstimmung auf die eigentliche Wanderung: Hier gibt es Wurf- und Geschicklichkeitsspiele und hier startet auch ein Naturlehrpfad mit vielen weiteren Stationen auf dem Wipfelwanderweg.
Zuerst geht es über die sogenannte Himmelsleiter 148 Stufen hinauf zu einem „Weg der Sinne“: Mit allen Sinnen kann der Besucher hier den Wald an verschiedenen Stationen erkunden und vielleicht auch neu entdecken.
Kontakt:
- Wipfelwanderweg
Almfrische Rachau
Mitterbach 25
8720 St. Margarethen bei
Knittelfeld
Tel. 03512 44599 - Wipfelwanderweg Rachau
Nach einem halben Kilometer erreicht man dann den Einstieg zum höchstgelegenen Wipfelwanderweg in ganz Europa auf 850 Meter Seehöhe. Es ist eine beeindruckende Lärchenholzkonstruktion, fertiggestellt im Jahr 2009, auf der man bis zu 20 Meter hoch unterwegs. Manchmal kann man auf dem Weg den einen oder anderen Wipfel angreifen, manchmal geht man sogar so weit oben, dass die Baumkronen schon darunter liegen.
1.300 Stufen
Insgesamt überwindet man auf dem Wipfelwanderweg 1.300 Stufen. Wer möchte, schafft den Weg in knapp zwei Stunden – doch die wenigsten möchten das: Zu viel gibt es zu sehen und zu entdecken hoch oben auf den Treppen, Stegen und Plattformen. Zahlreiche Plätze und Stationen geben auf dem Wipfelwanderweg Gelegenheit innezuhalten und den Augenblick bewusst zu erleben und zu genießen. Unter den insgesamt 28 Türmen entlang des Weges hoch über dem Waldboden sind einige besondere Besuchermagneten, etwa der „Turm der Herzen“. Man kann ihn sogar für ein Picknick – umgeben von Wipfeln mit Blick auf das Murtal – mieten und auch absperren lassen.
Für jeden Besucher immer offen sind hingegen die Aussichtstürme. Der Rundum-Blick auf die Rachau und das Aichfeld, ins Murtal, zum Zirbitzkogel und, bei guter Sicht, bis zu den Niederen Tauern ist ein besonderer Höhepunkt der Wanderung, genauso wie die vier Meter lange freischwebende Aussichtsplattform – von hier aus hat man mehr als 20 Meter über dem Waldboden nicht nur eine außergewöhnliche Fernsicht, sondern auch einen wirklich spektakulären Blick in die Tiefe.
Anreise:
- Auto: S36 – Abfahrt Knittelfeld Ost Richtung Knittelfeld – im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt Richtung St. Margarethen – dann der Beschilderung zum Wipfelwanderweg in der Rachau folgen
- Öffentlich: Bahn bis Knittelfeld – Stadtbus 1 bis Gobernitz – dann noch drei Kilometer zu Fuß
Entspannung zwischen den Wipfeln
Der Besuch der Aussichtstürme und der Plattform ist natürlich insbesondere für Fotografen unverzichtbar. Wer möchte, findet auf dem Wipfelwanderweg auch Gelegenheit für meditative Bewegungsübungen: Dazu gibt es den „1. Entspannungspfad über und zwischen den Wipfeln“, der mit Übungsanleitungen speziell ausgeschildert ist.
Ein aufregendes Erlebnis für Kinder
An unzähligen Stationen sind für Kinder spannende Einblicke in die Lebenswelt Wald aufbereitet. So lässt sich zum Beispiel an einem Waldxylophon erkunden, wie unterschiedlich verschiedene Holzarten klingen können. Und dass es im Wald Geräusche gibt, die wir im Alltag oft nicht wahrnehmen, wird an überdimensionalen Trichtern deutlich, mit denen man „in den Wald hören“ kann. An einer anderen Station kann hinter einer Glasscheibe das Treiben in einem Bienenstock beobachtet werden. Besondere Lieblinge – nicht nur – der Kinder sind aber andere Tiere, nämlich die Ziegen, die am Wipfelwanderweg ihre Sommerfrische genießen und meist besonders zutraulich sind.
Der Wipfelwanderweg Rachau
In luftiger Höhe den Wald entlang spazieren, Aug in Aug mit Baumkronen und Wipfeln: Nichts verstellt den Rundum-Blick auf dem höchst gelegenen Wipfelwanderweg Europas in Rachau.
Neben kindgerechter Waldpädagogik gibt es für die Kleinen auf dem Wipfelwanderweg aber noch viel mehr: vom Bogenschießen über eine Rätsel-Rallye bis hin zu einer 90 Meter langen hölzernen Kugelbahn reicht das Angebot.
Ein besonderer Spaß für die Kinder ist auch eine der Möglichkeiten, nach der Wanderung wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Über eine 32 Meter lange Rutsche ist man in kürzester Zeit wieder unten (auch Erwachsene dürfen die Rutsche gerne benutzen). Wer den Fußweg bevorzugt, kann über einen „Vogelsteig“ zurückgehen: Auf diesem Lehrpfad sind Informationen über die heimische Vogelwelt spannend aufbereitet.