Musikinstrumente
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
ORF Steiermark

„Live is Life in Fürstenfeld“

Von Opus über STS, Stefanie Werger, die bis hin zu Pizzera & Jaus: Viele Musikkarrieren haben ihre Wurzeln in der Steiermark. Eine TV-Doku widmet sich am 29. Dezember der steirischen Popgeschichte – und zeigt dabei auch eine Weltpremiere.

Österreichische Pop-Geschichte wurde zu einem großen Teil in der Steiermark geschrieben – das zeigt auch die Ausstellung die Ausstellung „Pop 1900 – 2000“ im Museum für Geschichte in Graz, die ein lebendiges Bild von einem Jahrhundert Popmusik in der Steiermark entstehen lässt – von Alexander Giradi über die 20er-Jahre mit den Grammofonen, dem Aufkommen und teilweisen Verdammen des Jazz bis zur „Lärmrevolution“ der 60er-Jahre mit Beatmusik und E-Gitarren, von den Anfängen der EAV und von Opus bis zu Conchita.

Über Fürstenfeld, Austropop und 1984

Die späteren Stars des Austropop wurden vor allem durch das Aufkommen der Beatmusik in den 60er-Jahren geprägt. Ein fruchtbarer Boden für junge Bands war insbesondere das Gebiet rund um Fürstenfeld: Boris Bukowski, Schiffkowitz, Günter Timischl, Carl Peyer und viele andere spätere Austropop-Stars stammen aus der Region. Die steirische Jugend feierte auch ein „Woodstock“: Auf dem Gelände von Schloss Poppendorf spielten im Jahr 1971 rund 20 Bands beim ersten großen Musikfestival in Österreich – eine wiederentdeckte Filmaufnahme zeigt Gert Steinbäcker (STS) und Thomas Spitzer (EAV) beim Auftritt mit ihrer damaligen Band „Mephisto“.

Weiters erregten Bands wie „Magic“ (Boris Bukowski) oder „Turning Point (Alex Rehak) in den 70er-Jahren österreichweit Aufsehen. Goldie Ens wurde mit ihrem Hit „Goodbye Joe“ im Radio auf und ab gespielt. 1975 gewann die gebürtige Steirerin Getty Kaspers für die Niederlande den Eurovision Songcontest – 39 Jahre später ging die Trophäe an Tom Neuwirth aus Bad Mitterndorf, alias Conchita Wurst.

TV-Tipp

„Live is Life in Fürstenfeld“, ein Produktion aus dem ORF-Landesstudio Steiermark, zu sehen am Sonntag, 29. Dezember, um 21.50 Uhr, in ORF III – mehr dazu in tv.ORF.at.

1984 wurde zum magischen Jahr für die steirische Musikszene: Bei einem Konzert von Opus in Oberwart entstand jene Aufnahme von „Live is Life“, die wenig später zu einem Welthit wurde. Monatelang dominierten steirische Bands wie STS, EAV, Opus, JOY, KGB und Sänger/innen wie Stefanie Werger, Carl Peyer oder Boris Bukowski die Hitparaden. Das legendäre Konzert „Opus and Friends“ 1985 vor 25.000 Fans in Graz-Liebenau war ein Höhepunkt des Austropop.

Viele Hits der 1980er-Jahre wurden zu Evergreens. Einige Bands sind noch immer gut im Geschäft, andere planen ihren Abschied oder haben ihn bereits vollzogen. Die Steiermark ist aber bis heute ein Musikland: So stürmt Paul Pizzera im Duo mit Otto Jaus die Hitparaden, LEMO wurde mit Thomas Spitzer für den gemeinsamen Song „Gegen den Wind“ 2019 mit dem „Amadeus Award“ als bester Songwriter ausgezeichnet.

Hits, Überraschungen, Anekdoten

Die beiden ROMY-Preisträger Regisseur Günter Schilhan und Kameramann Erhard Seidl widmen sich in einer eindrucksvollen TV-Dokumentation dem Rock und Pop aus der Steiermark. Ihr Film „Live is Life in Fürstenfeld“ fasst erstmals die Geschichte der steirischen Popmusik von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart zusammen und zeigt auch ihre Ursprünge am Anfang des 20. Jahrhunderts. Zu Wort kommen alle namhaften Musiker, die die steirische Pop-Geschichte geprägt haben – ein Film gespickt mit Hits, Überraschungen und zahlreichen Anekdoten.

Weltpremiere der „Steiermark All Stars“

Als Höhepunkt gelang es, ein neues Kapitel steirische Popmusik-Geschichte zu schreiben: 26 steirische Musiklegenden und Jungstars sangen Gert Steinbäckers Klassiker „Steiermark“ 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung neu ein; Ewald Pfleger von Opus konnte als Musikproduzent gewonnen werden. Das dabei entstandene Musikvideo feiert im Rahmen der ORF-Dokumentation seine Weltpremiere.

Kurt Gober und Andy Fabianek (KGB), Stefanie Werger, Andreas Schweitzer (Joy), Radio Steiermark-Programmchefin Sigrid Hroch, Jimmy Cogan, Alex Rehak, Ewald Pfleger und Herwig Rüdisser (Opus), Jürgen Schmidt (Granada), Gert Steinbäcker und Schiffkowitz (STS), Kameramann Erhard Seidl, Alfred „Fred“ Jaklitsch (Joy), Kurt René Plisnier (Opus), Carl Peyer, ORF Steiermark-Landesdirektor Gerhard Koch, Regisseur Günter Schilhan, Robby Musenbichler, Hofrat Dr. Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseum Joanneum) und Boris Bukowski
ORF/Marija-M. Kanizaj
Fast alle „Steiermark All Stars“ bei der Präsentation des Liedes: Kurt Gober und Andy Fabianek (KGB), Stefanie Werger, Andreas Schweitzer (Joy), Radio Steiermark-Programmchefin Sigrid Hroch, Jimmy Cogan, Alex Rehak, Ewald Pfleger und Herwig Rüdisser (Opus), Jürgen Schmidt (Granada), Gert Steinbäcker und Schiffkowitz (STS), Kameramann Erhard Seidl, Alfred „Fred“ Jaklitsch (Joy), Kurt René Plisnier (Opus), Carl Peyer, ORF Steiermark-Landesdirektor Gerhard Koch, Regisseur Günter Schilhan, Robby Musenbichler, Hofrat Dr. Wolfgang Muchitsch (wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseum Joanneum) und Boris Bukowski

Mit dabei sind STS, Opus, Boris Bukowski, Stefanie Werger, KGB, Carl Peyer, Thomas Spitzer von der EAV, JOY, Goldie Ens, Robby Musenbichler, Alex Rehak, Granada, Lemo, Pizzera & Jaus ‒ eine steirische All-Star-Band, die sich auch ganz in den Dienst der guten Sache stellt: Die Einnahmen aus den Verkaufserlösen der CD kommen „Licht ins Dunkel“ zugute!