Die Region Murau ist vor allem für ihre prachtvollen Bergwelten, für dichte Wälder, für heimisches Bier und für das Schifahren bekannt – dass sich in dieser Abgeschiedenheit eine Reihe von beeindruckenden Gärten befindet, wissen nur wenige. Mit viel Leidenschaft und Kompetenz haben Menschen aus der Gegend ihre Gärten in kleine und größere Paradiese verwandelt. Diese Gärten sind Meisterwerke − und nicht nur das: Sie spiegeln auf eindrucksvolle Weise die Persönlichkeit ihrer Besitzerinnen und Besitzer.
TV-Tipp:
„Die Gärten von Murau“, ein „Erlebnis Österreich“, zu sehen am 29. Mai, um 16.30 Uhr in ORF 2
Der 3,5 Hektar große Stiftsgarten von St. Lambrecht etwa wurde in den letzten Jahren revitalisiert und modern gestaltet – trotzdem kann man in ihm noch das barocke Denken erkennen, aus dem heraus er angelegt wurde. Er ist eine touristische Attraktion und zugleich eine Anlage, auf der Obst und Gemüse, Tee, Heil- und Gewürzkräuter angebaut werden; außerdem gibt es hier das Domenico-Projekt, bei dem Zielgruppenbeschäftigung mit der Bewirtschaftung des Stiftsgartens verbunden werden.
„Wunderbares Leben“
Der Unternehmensberater Günther Karner wiederum schuf mit seinem Lebensphasengarten in Neumarkt einen geradezu kultischen Garten: „Miravita“ hat er ihn genannt, „wunderbares Leben“. Die Besucher des Gartens durchwandern hier besonders gestaltete Abschnitte, die die verschiedenen Lebensphasen des Menschen darstellen − von der Geburt bis über die letzte Schwelle hinaus.
Zum Philosophieren und Meditieren
Der Lebensphasengarten ist aber nicht das erste Werk von Günther Karner: Vor ein paar Jahren initiierte er in Neumarkt den NaturLesePark. Auch dieser versteht sich als kultureller, philosophischer und meditativer Ort. Angelegt ist der Park in Form eines riesigen Blattes, und ausgestattet mit außergewöhnlichen Skulpturen, Zitaten von Philosophen und Texten zum Thema Mensch und Natur.
Auch die Gärten von Schloss Obermurau haben eine lange Geschichte. Das Renaissanceschloss ist schon der dritte Monumentalbau an dieser Stelle – es wurde vor 400 Jahren errichtet, als die Familie Schwarzenberg im Murtal an die Macht kam.
„Back to the basic“
Ein Unikat ist schließlich auch der Edelsteingarten in Krakaudorf, den sich der Wirt Ernst Spreitzer errichtet hat, ebenso wie das Pichlschloss, das seit ein paar Generationen als Hotel geführt wird. Die dazugehörige Landwirtschaft wurde erst vor wenigen Jahren revitalisiert – die Besitzer, das Ehepaar Katrin und Matthias Heindl, setzen dabei auf „back to the basic“.