„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
ORF/Schöttl
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„9 Plätze – 9 Schätze“

Eine Kapelle zwischen Berg und Himmel

Das Friedenskircherl am Stoderzinken hat Dichter berührt, Gläubigen Trost gespendet und Wandernden himmlische Erinnerungen beschert. Die Kapelle auf einer Seehöhe von 1.898 Metern wurde vor 120 Jahren mit dem Ziel erbaut, Menschen zusammenzubringen.

Das Läuten der Glocke hört man schon von Weitem: Es richtet sich nach keiner Uhr, sondern nur nach denjenigen, die ihren Aufstieg zum Friedenskircherl mit dem feinen Klang feiern wollen. „Das Glöcklein vom Turm umhüllt, vielleicht auch dir den Wunsch erfüllt“, verrät eine kleine Tafel an einem Ort, an dem sich viele gar wunschlos glücklich wähnen.

Wo alle gleich sind

„Was soll ich schreiben in diesen Bergen voll Sonnenschein, ich kann nur in Andacht schweigen und selig sein“, notierte bereits Peter Rosegger, denn egal, an wen oder was man glaubt, egal worauf man hofft: Hier sind alle gleich, jeder Weg hat zu diesem einen Platz geführt – um die Aussicht zu genießen, sich mit anderen an den überdachten Tisch neben dem Kircherl zu setzen oder einen neugierigen Blick in dessen nur von außen zu bestaunendes Inneres zu werfen.

Wenn der Weg zum Ziel wird

Gestaunt wird bereits auf der Stoderzinken-Alpenstraße: Aussichtspunkte auf Gröbming und die umliegende Berglandschaft verführen zum Stehenbleiben, inspirieren zum Innehalten. E-Bikes und Fahrräder, Motorräder und Autos werden abgestellt, die Füße halten still, und die Augen sind am Zug: Die Hohen Tauern, Niederen Tauern, das Gesäuse, das Dachsteinplateau – es gibt viel zu sehen. So wird die Hochalpenstraße zum Ziel – für Sportbegeistere bei Radrennen, Oldtimerliebhaber bei Bergprüfungen, Motorradclubs bei Touren oder Familien im Pkw. Ist der Berg-Gasthof Steinerhaus schließlich erreicht, geht es für alle zu Fuß weiter: Rund 20 Minuten sind es bis zum Friedenskircherl und 50 Minuten bis zum Gipfelkreuz.

Auf der Spur von Emil Ritter von Horstig

Eng verwoben mit der Erschließung des Stoderzinkens ist der Name Emil Ritter von Horstig. Der große Wunsch des 1845 geborenen Sohns eines Bergbauunternehmers war es, andere für seine Welt über den Wolken zu begeistern. Dafür ließ er auch ein Alpenheim erbauen, an dessen Überresten eine Gedenktafel angebracht ist – das Heim selbst ist vor mehr als einem Jahrhundert einem Brand zum Opfer gefallen; ein kleiner Keller, der wie eine Höhle aus dem Gestein herausragt, erinnert noch daran.

Fotostrecke mit 20 Bildern

„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Impressionen vom Friedenskirchlein am Stoderzinken

Einen unverändert schönen Anblick bietet das Friedenskircherl, das ebenfalls von Horstig erbaut wurde – und zu dem es nun weitergeht: Links vom grauen Gestein und rechts vom blauen Himmel und der grünen Landschaft umschlossen, tut sich dabei ein Paradies für Wanderer und Paragleiter auf.

Und dann ist man plötzlich da: Wie ein in den Felsen hineingebauter Adlerhorst wirkt das 1902 auf dem Hausberg Gröbmings erbaute Friedenskircherl. Einige tausend Gäste wandern Jahr für Jahr hierher, um genau diesen Platz im Gemeindegebiet von Aich für sich zu entdecken, diesen Schatz, den Emil Ritter von Horstig schon vor über 120 Jahren in sein Herz geschlossen hat: In 1.898 Metern Seehöhe wollte er Wind und Wetter – und allem, was die Menschen voneinander trennt – zum Trotz ein Symbol der Zusammengehörigkeit und der Achtung aller Konfessionen schaffen.

„Ein Blümle am Stoder“

Der Grundstein des Friedenskircherls, das auch seinem Erbauer einmal Frieden bringen sollte: „Hier irgendwo ruht die Asche von Emil Ritter von Horstig, gestorben am 30. Oktober 1931 im 87. Lebensjahr. Er wollte ‚ein Blümle am Stoder‘ werden“, verrät eine an einem Felsen angebrachte Tafel des Alpenvereins.

„9 Plätze – 9 Schätze“ – das Friedenskirchlein am Stoderzinken
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Herzenspflicht

Für den Erhalt der unter Denkmalschutz stehenden Andachtsstätte, die bis heute von keiner Religionsgemeinschaft geweiht wurde, ist der Bergrettungsdienst von Gröbming zuständig. 1993 kam es unter dem damaligen Obmann Lambert Stiegler zum Kauf – seitdem ist die Zeit auf dem Stoderzinken nicht stehengeblieben: Regelmäßig werden etwa Schindeln ausgetauscht und die Geländer rund um das Kircherl nach dem Winter auf ihre Sicherheit hin geprüft.

Auf das Stoderkircherl zu achten ist für die Mitglieder der Bergrettung eine Herzenspflicht – und so können bis heute an diesem Ort, dem sogar eine Briefmarke und Filme gewidmet wurden, weiterhin Kindheitserinnerungen gesammelt, Küsse ausgetauscht, neue Freundschaften geschlossen und unvergessliche Momente genossen werden – zwischen Berg und Himmel.