Draisine und mehr: Die Geschichte des Fahrrads

Graz gilt bekanntlich als Radhauptstadt Österreichs. Wie die Ausstellung „100 x Steiermark“ im Museum für Geschichte zeigt, war Graz das vor fast 200 Jahren - als das Fahrrad erfunden wurde - schon einmal.

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„Steiermark heute“, 5.1.2018

Mit 30 Stundenkilometern kreuz und quer durch die Stadt: Für Fahrradkuriere sind Fahrräder ein unverzichtbares Gefährt. Für viele andere ist das Fahrrad Hobby, Erholung oder Sport. Fahrräder sind einfach nicht mehr wegzudenken.

Vulkane und Pferde

Dabei gibt es sie erst seit 200 Jahren - damals wurden sie erfunden, um Pferde zu ersetzen: „Es gibt die Theorie, dass es einen Zusammenhang gibt mit einem Vulkanausbruch und einem temporären Klimawandel, und dass man praktisch ein Transportmittel gebraucht hat, dass man nicht füttern muss, weil es eben auch eine Futtermittelknappheit gegeben hat“, so Bettina Habsburg-Lothringen vom Universalmuseum Joanneum.

Draisine von Erzherzog Johann

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Die Draisine von Erzherzog Johann

„Das älteste Fahrrad, das wir hier haben, ist die Draisine von Erzherzog Johann. Die Draisine ist so etwas wie ein Laufrad, wie wir es heute von Kleinkindern kennen, und wurde genau vor 200 Jahren von Karl Freiherr von Drais erfunden. Das war aber auf keinen Fall ein Massenfortbewegungsmittel, auch Erzherzog Johann hat sich das eigens bauen lassen, und auch das einige Jahrzehnte später modern gewordene Hochrad war noch nicht für alle geeignet“, so Habsburg-Lothringen.

Zeichnung Hochräder

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Hochrad fahren lernen

Als Transportmittel waren Hochräder nur bedingt tauglich, aber viele fanden Gefallen daran, und es entstanden elitäre Radclubs: Sie veranstalteten Rennen und Touren, allerdings musste man erst das Fahren erlernen. „Es gibt Berichte, dass es fünf bis sechs Wochen gebraucht hat, um das überhaupt fahren zu können - und zwar nicht auf der Straße, sondern in einem hindernisfreien Saal“, so Habsburg-Lothringen.

Fahrradbote

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Das Rad und die Steiermark

Um 1900 wurde Graz zur Rad-Hochburg - es entwickelte sich eine Fahrradindustrie. Seither gehören das Fahrrad und die Steiermark irgendwie zusammen. Und wer Rad-fit ist, der kann nicht nur Spaß erleben, sondern auch gewaltige Distanzen schaffen - beispielsweise Fahrradbote Lukas Kienreich: „Bei uns kann man wählen zwischen einer Fünf-Stunden- und einer Zehn-Stunden-Schicht, und bei fünf Stunden, da fahre ich dann etwa 50 bis 80 Kilometer, und bei zehn Stunden sind es zwischen 120 und 150 Kilometer“, so Kienreich.

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