Die Hängenden Gärten der Sulamith

Eine schier unendliche Gartenvielfalt gibt es im Schaugarten der Familie Sichart im Almenland zu entdecken: „Die Hängenden Gärten der Sulamith“ verzaubern jedoch nicht nur mit ihren Pflanzen, sondern auch mit Geschichten.

Von der biblischen Erzählung über den Garten Eden bis hin Frances Hodgson Burnetts Kinderbuchklassiker „Der geheime Garten“ gibt es unzählige Geschichten, die sich um Gärten ranken. Eine davon hat Familie Sichart aufgegriffen - und einen wahren Zaubergarten geschaffen.

Die Hängenden Gärten der Sulamith

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Vieles in ihrem Garten haben die Sicharts auf Reisen oder über Versteigerungen gefunden - das filmreife Tor ließen sie sich jedoch anfertigen

So scheint sich ein Tor zu einer anderen Welt zu öffnen, wenn man „Die Hängenden Gärten der Sulamith“ besucht. Sie wurden auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern in St. Kathrein am Offenegg angelegt, mitten im Almenland.

Synonym für natürliche Schönheit

Dort begrüßt Hausherrin Sissy Sichart regelmäßig Besucher und Gäste und nimmt sie mit auf eine erzählungsreiche Reise durch ihr Gartenparadies, das nach dem orientalischen Mädchennamen Sulamith benannt wurde - „ein Synonym für natürliche Schönheit“, betont sie und verweist dabei auf eine Liebesgeschichte aus der Bibel.

Die Hängenden Gärten der Sulamith

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In Sicharts Garten lässt sich natürlich auch eine Statue der Sulamith finden

„Ein Bauerndirndl liebt einen Bauernbuam. Dann kommt aber ein reicher König daher, sieht diese hübsche Frau und will sie natürlich heiraten. Mit den schönsten Worten umwirbt er sie - allerdings hat Sulamith ihren Hirtenjungen so sehr geliebt, dass sie gegenüber dem reichen König stets blieb wie ein verschlossener Garten“, erzählt Sichart.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 16.6.2018

Geheimnisvolle Natürlichkeit

Auch die Gartenwelt der Sicharts ist gewissermaßen verschlossen, sind die terrassenförmig angelegten Ebenen der Gärten doch durch verschiedenste, teils farbenfroh gestrichene Zäune voneinander getrennt. Sie machen Lust darauf, „die Hängenden Gärten der Sulamith“ Stück für Stück zu erkunden, immer wieder einen Blick hinter den nächsten Zaun zu werfen und auf dem verschlungenen Weg bergab immer wieder innezuhalten.

Immerhin reihen sich auf 1.000 Metern Seehöhe die vielfältigsten Pflanzen aneinander und schaffen Themenwelten vom Kräuterreich bis hin zum Giftgarten. Allein 100 verschiedene Zierbäume haben die Sicharts gepflanzt: „Die Bäume sind vor allem die Herzensangelegenheit meines Mannes. Ich habe mich auf die Kräuter spezialisiert“, verrät Sichart, die ihr Wissen um die reiche Kräuterwelt ihres Anwesens gerne bei Führungen und Seminaren teilt.

Die Hängenden Gärten der Sulamith

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Zierpflanzen reihen sich bei den Sicharts neben Heilkräuter und Gartendekorationen - ein buntes Zusammenspiel

„Oft wächst das, was wir für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden brauchen um uns herum - als würde der Garten ganz genau wissen, mit welchen Heilkräutern er uns helfen kann - und wir sehen dabei nur Unkraut und ärgern uns darüber. Einiges ‚Unkraut‘ habe ich sogar absichtlich angepflanzt“, schmunzelt Sichart, die auf Chemikalien in ihrem Garten komplett verzichtet.

Geschenke aus dem Garten

Stattdessen ist Handarbeit angesagt - bis zu zehn Stunden täglich arbeitet Sichart in ihrem Paradies. Was der Garten hergibt, sieht sie als Geschenk - und zaubert daraus Kleinigkeiten wie Kräutersalze, Sirups oder Öle.

Ausflugstipp:

Der Sulamith-Schaugarten in St. Kathrein im Offenegg im Almenland ist nach Voranmeldung unter 0043 / 3179 3232 geöffnet.

Das Gärtnern im ruhigen Almenland genießt die Steirerin übrigens umso mehr - weil sie es auch anders kennt: „Mein Mann und ich sind extra von der Stadt aufs Land hinausgezogen, weil wir für uns alleine sein wollten - weg vom Straßenlärm, der ganzen Hektik.“ Mit einer Baufirma wurde der zukünftige Schaugarten terrassenförmig auf einem steilem Abhang angelegt - und inspiriert von Reisen und Büchern mit immer mehr Pflanzen versehen.

Es heißt: „Ein Garten ohne Blumen ist wie ein Leben ohne Träume“ - umso traumhafter ist es, mit offenen Augen durch die „Hängenden Gärten der Sulamith“ zu wandeln und sich Schritt für Schritt verzaubern zu lassen.

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