Die Lipizzaner auf Sommerfrische

Auf der idyllischen Gleinalm bei Übelbach weilen derzeit die Lipizzaner-Stuten auf Sommerfrische. Erstmalig finden dort heuer Erlebnisführungen statt, die Einblick in das Almleben der weißen Prachtpferde geben.

60 Hektar unberührte Natur zum Austoben stehen seit Ende Mai den weltberühmten Pferden auf der Prentlalm zur Verfügung. „Das tut ihnen natürlich wahnsinnig gut - sie haben viele Höhenmeter zu machen, sie können ihre Muskeln und Sehnen stärken, das ist sehr wichtig für die Muskulatur vom Pferd, für die Psyche vom Pferd und es ist eine perfekte Alm hier oben“, so die Außenstellenleiterin des Lipizzanergestüts Piber, Gerit Korthals.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 28.7.2018

Pure Sommerfrische

Idylle pur für die ein- bis dreijährigen Lipizzaner - Jungstuten, für die der Almtag bei Sonnenaufgang beginnt: „Wir stehen um 5.00 Uhr in der Früh auf, beginnen die Pferde anzubinden, sie werden gefüttert, bekommen Heu und dann ihr Kraftfutter“, so Franz Kienzer vom Lipizzanergestüt Piber. Danach werden sie geputzt, und ein Gesundheitscheck wird durchgeführt, ob sich niemand verletzt hat; gegebenenfalls werden die Verletzungen behandelt, und danach geht es wieder hinaus auf die Weide, erklärt Kienzer den Tagesablauf.

Die Lipizzanerstuten auf Sommerfrische auf der Prentlalm

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In diesem Gebiet sind auch gerne Wanderer unterwegs. An bestimmten Tagen im Sommer kann man die Alm, auf der für gewöhnlich nur gewandert wird, bis zum Gleinalmschutzhaus mit dem Auto befahren und in eigenen Lipizzaner-Erlebnisführungen den weißen Prachtstuten ganz nahe kommen.

Lipizzaner-Erlebnistour

„Vom Gleinalmschutzhaus spaziert man in etwa 15 Minuten hinüber zum Sandebenkreuz. Dort wird man von einem Mitarbeiter in Empfang genommen und erfährt dann in ca. einer Stunde alles über das Leben auf der Alm und über die Aufzucht“, erklärt Meike Brucher von der Region OberGraz.

Die Lipizzanerstuten auf Sommerfrische auf der Prentlalm

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Die Fohlen seien den Menschenkontakt von klein auf gewöhnt, und auch wenn sie erwachsen werden, sei immer jemand um sie herum, betont Außenstellenleiterin Korthals. Jede der 60 Stuten hört übrigens auf einen besonderen, klassischen Namen. So heißt die Leitstute etwa Bradamente: „Die hat die Glocke auch traditionell für die Alpe drauf, und wenn der Nebel aufzieht, dann finden wir die Pferde leichter, weil wir sie hören“, so Kienzer.

Wenn die Stute rossig wird, gäbe es Kienzer zufolge auch ab und zu Stutenbissigkeiten - meist jedoch wissen sich die Damen zu benehmen und guten Eindruck bei den begeisterten Wanderern zu hinterlassen. Mitte September geht es dann für die Lipizzaner-Stuten wieder ins Tal.

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