„Money“: 500.000 Euro zu Kunst verarbeitet

Das Kunstprojekt „Money“ macht die Grazer Kaiserfeldgasse einmal mehr zur Kunstmeile. Der Künstler Thomas Schöggl verarbeitete Geldscheine im Wert von einer halben Million Euro in Kunst – über den jetzigen Wert lässt sich streiten.

Ganze Papierstücke sind viel wert, geschredderte Papierstücke sind nichts mehr wert – oder doch? „Wenn das geschreddert ist, und man packt es aus, und man hält es in der Hand, hat es trotzdem den Geldgeruch, den Staub“, so Thomas Schöggl.

Chancen und Bedeutung von Geld im Fokus

In seinen Werken hinterfragt der steirische Künstler Bedeutung, Auswirkung und Chancen von monetären Mitteln. Geschäfte, Büros und auch ein Bankinstitut in der Grazer Kaiserfeldgasse stellen die Werke zur Schau und regen damit zu Überlegungen an. „Dass Geld nicht alles ist im Leben, sondern die Leute zusammensitzen zu sehen, die Kunst genießen“, so der Gastronom Simon Lackner. „Andererseits kann man Grund und Boden nicht schreddern, insofern ist natürlich eine Anlage in Immobilien immer eine Alternative“, hieß es bei der Vernissage vom Immobilienexperten Michael Vollath.

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Eine halbe Million Euro wurde für die Werke geschreddert

Selbst mit altem Geld lässt sich auch neues machen: „Es ist ein toller Kreislauf, und es ist schön, dass man tatsächlich mit altem Geld noch Geld verdienen kann, nämlich neues“, so der Grazer Finanz- und Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP).

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 2.10.2018

Geld für Marke und Weltfrieden

„Ein römischer Kaiser hat mal gesagt, Geld stinkt nicht, aber wenn ich mir die alten Scheine so zur Nase nehme, muss ich sagen, Geld stinkt“, ist Rudi Lackner, der Initiator der Kunstmeile Kaiserfeldgasse, überzeugt. Und doch kann man mit Geld auch Gutes tun, wie Thomas Schöggl erklärte: „Apple ist der erste Billionenkonzern geworden, weil alle die Produkte kaufen. Wenn man jetzt keinen Gegenstand kauft, wenn die Marke ‚money for peace‘ wäre, wenn da die Leute spenden, sieht die Welt anders aus.“

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Der Künstler Thomas Schöggl setzt „altes“ Geld in Szene

Die Werkserie, die aus neun Kunstwerken besteht, nennt der Künstler „1/2 Million Euro verarbeitet in Kunst“. Die dafür verwendeten früheren Euro-Banknoten wären, wenn nicht für die Kunst verwendet, von der Nationalbank geschreddert worden. Das Kunstprojekt ist noch bis 17. Oktober in der Grazer Kaiserfeldgasse zu sehen.