Ein Hauch Broadway an der Grazer Oper

Die Geschichte ein Klassiker, die Songs Evergreens - das ist das Musical „Kiss me Kate“ von Cole Porter, dem Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ als Vorlage diente. Die Oper Graz zeigt die opulente Inszenierung von Lee Blakeley.

„Kiss me Kate“ führt in die glamouröse Welt der Musical-Shows der 40er-Jahre. Realität und Bühne verschwimmen aber, denn die beiden Hauptrollen waren bis vor kurzem auch privat ein Paar, und nun steht ausgerechnet Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ auf dem Programm - so vermischen sich die Konflikte im Stück mit wirklichen Eifersüchteleien.

„Es macht irrsinnigen Spaß, weil man einen doppelten Boden spielen kann, besonders wenn die privaten Ereignisse hinter der Bühne plötzlich auf der Bühne ausgetragen werden“, sagt Katja Berg, die Lilli Vanessi alias Katharine spielt.

Rollenklischees auf der Schippe

So wie sich das Kätchen im Stück gegen ihre Zähmung wehrt, so wehrt sich ihre Darstellerin gegen die machohaften Annäherungen ihres Ex-Mannes: „Ich hoffe, dass es uns gelingt zu zeigen, dass das hier ein bisschen auf die Schippe genommen wird, verschiedene Rollenbilder, das mit den Geschlechterklischees gespielt wird“, sagt Marc Lamberty (Fred Graham alias Petruchio).

Ohrwürmer opulent inszeniert

„Kiss me Kate“ besticht durch die vielen Ohrwürmer, die Inszenierung von Lee Blakeley - die 2016 am Pariser Theatre du Chatelet große Erfolge feierte - durch opulente Ausstattung, Spielfreude und Schwung: „Cole Porters Musik ist zeitlos, die geht sofort ins Ohr. Eigentlich ist jeder Song ein Ohrwurm, man kennt alles“, sagt „Lois Lane“ bzw. Bianca, Bettina Mönch. „Kiss me Kate“ an der Grazer Oper bietet also einen Augen- und Ohrenschmaus für Fans des klassischen Musicals.

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