Bruno Kreiskys Ermordung auf der TiK-Bühne
In „Die Ermordung von Bruno Kreisky“ stirbt der sozialdemokratische Politiker nicht am 29. Juli 1980, auf der Bühne wird er Opfer eines Mordkomplotts. Der ehemalige Skispringer Hans Doppler vermutet nach einem schweren Sturz auf den Kopf, er sei schuld am Tod seines großen Idols.
Erinnerung an ein Jahrzehnt der Hoffnung
Bernd Sracnik als Hans Doppler, Kerstin Raunig als Studentin Melanie, die journalistisches Interesse an den Fantasien des verunfallten Skispringers zeigt, und Alfred Haidacher als Psychologe und Freund lassen die 70er-Jahre wieder aufleben, erzählt Alfred Haidacher: „Die Geschichte spielt eigentlich heute, aber in Wirklichkeit ist sie eine Erinnerung an ein Jahrzehnt der Hoffnung, das hier mit der Ära Bruno Kreisky und der letzten großen absoluten Mehrheiten in der Politik assoziiert wird.“
ORF
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Es ist eine Dreiecksgeschichte zwischen dem ehemaligen Skispringer, seinem Freund und einer viel jüngeren Studentin, zu der sich beide hingezogen fühlen, so Haidacher. Der Vorarlberger Autor Wolfgang Mörth liefert damit keinen akademisch wissenschaftlichen Bericht, aber eine humorvolle Zeitreise in die Ära Kreisky – und das aus der Perspektive einer jungen Frau.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 13.12.2018
Nichts ist selbstverständlich
„Es hat die Gratis-Schulbuch-Aktion gegeben, es gab die berühmten autofreien Tage, aber Melanie rekurriert eben darauf, dass jeder zuerst an das denkt und niemand denkt, was Kreisky und sein Team frauenrechtlich erzielt haben. Wir versuchen so zu arbeiten, dass die Erinnerungen, die wir hervorrufen wollen, den Leuten etwas über die heutige Zeit bewusst macht. Erstens: Was ist heute schon wieder bedroht? Zweitens: Nichts, was in einer Demokratie erreicht wird, ist selbstverständlich, das hat alles irgendwann einen Ausgangspunkt genommen, das ist vielleicht noch gar nicht lange her, noch nicht einmal ein ganzes Menschenalter“, so Haidacher. Bis 31. Jänner steht das Stück im Grazer Theater im Keller am Spielplan.