Er setzt auf Messers Schneide
Mit seinen 20 Jahre ist der junge Weststeirer Felix Diemling einer der letzten seiner Zunft. In seiner Werkstätte ist der HTL-Absolvent in seinem Element: Bis zu seiner Messerform muss der Stahl unzählige Male durch’s Feuer und unter den Hammer - und verlangt damit dem jungen Messerschmied eine gehörige Portion Kraft gepaart mit Fingerspitzengefühl ab.
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„Ich habe immer schon gerne mit Messern gearbeitet, vor allem geschnitzt. Mit 14 habe ich dann einen Messerschmiedekurs auf der Riegersburg gemacht, und das hat mich nicht mehr losgelassen. Ich habe dann daheim begonnen, immer mehr zu schmieden, und seit September 2017 habe ich ein eigenes Gewerbe angemeldet und wachse immer weiter in diese Richtung.“
Fingespitzengefühl für Feuer und Stahl
„Es ist nicht nur eine Kraft-Geschichte. Man muss schauen, dass man richtig schlägt und trifft und dass die Temperatur vom Stahl auch passt. Auch die Feuerführung in der Esse ist wichtig, dass es nicht Stellen gibt, die zu warm oder zu kalt sind - der Stahl darf nicht verbrennen.“
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Der Feinschliff - ein oft spannender Moment für den Schmied, in dem sich zeigt, wie gut das Messer abschneidet: „Oft ist es so, dass man erst beim Feinschliff die Fehler sieht. Da hat man dann schon etliche Stunden in das Messer investiert und kommt dann erst auf den Fehler drauf. Dann kann man es wegschmeißen.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, am 26.1.2019
Funktionalität trifft Design
Nicht rostfreier Kohlenstoff-Stahl in seiner schönsten Form - scharfe Gebrauchsgegenstände, die sich auch durch Design auszeichnen: „Es ist wichtig zu wissen, wofür das Messer danach verwendet wird. Danach richtet sich auch die Stahlauswahl, wie es geschärft wird, wie dick die Kante ist und wie der Griff ist, grob oder eher fein.“
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Am Griff tüftelt der Handwerker immer wieder, trägt er doch entscheidend dazu bei, wie leicht sich die Messerklinge führen lässt. Zudem ist jeder einzelne Griff ein Blickfang - je nach Holzart praktisch und zugleich kunstvoll, wobei vor allem das Damastmesser, eine Mischung aus mehreren Stahlsorten, hervorsticht.
Doch welche Schneide auch immer - sie will gepflegt werden. „Immer wieder ein paar Tropfen Öl, ob Olivenöl oder Rapsöl. Griff und Klinge immer wieder einölen, dann bleibt das Messer länger schön“, rät der junge Schmied.