Eisschwimmen: „Nichts für Warmduscher“

In den Murauen bei Gössendorf machen es drei abgehärtete Steirer den Eisbären nach und tauchen ab zum Eisschwimmen - bei Wassertemperaturen unter fünf Grad, ohne Neoprenanzug. „Nichts für Warmduscher“, schmunzeln sie.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 16.2.2019

Skifahren, Eislaufen - oder ein Spaziergang im Schnee: Es gibt so viele Möglichkeiten, den Winter zu genießen. Drei Steirer kommen indes erst im Eiswasser der teils zugefrorenen Mur voll und ganz auf ihre Kosten - in einem Wechselbad der Temperaturen: „Vielleicht sind wir Grenzgänger vom Sport her, weil wir es lieben, es ist eine Hetz’ und einfach lustig“, lacht die Weststeirerin Claudia Müller vor ihrem Sprung ins eiskalte Nass, die auch in puncto Ausdauer cool bleibt - bereits viermal hat sie das 24-Stunden-Schwimmen in Bad Radkersburg gewonnen.

„Wir sind halt keine Warmduscher“

Zurück zu den Murauen bei Gössendorf, wo Müllers Kollege Thomas Schwald betont: „Wir sind halt keine Warmduscher. Da brauchst du den richtigen, verrückten Wahnsinn, dass du so etwas machst.“ Aber was treibt diesen Wahnsinn an? „Für uns ist es eine Herausforderung, je kälter es wird, desto mehr muss man in sich hineinhören, desto mehr muss man aufpassen. Und desto mehr muss man auf die Signale des Körpers hören“, schildert Müller.

Eisschwimmer

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Für die ersten Schritte ist viel Überwindung notwendig

Birgit Schwald, die erst im November mit dem Eisschwimmen begann, verrät: „Ich finde es einfach geil. Es ist so cool, wenn man es schafft, dass man da reingeht.“ Cool, im wahrsten Sinne des Wortes - zumal es gilt, ohne Neopren im unter fünf Grad kalten Wasser dahinzugleiten - so nämlich will es die Regel bei den Eisschwimm-Wettkämpfen.

Süchtig nach Kälte und Adrenalin

Nach fünf Minuten haben die Schwalds jedoch vorerst genug vom Erfrischungsbad: „Eigentlich hasse ich ja kaltes Wasser, eigentlich mag ich Schwimmen überhaupt nicht. Aber dann habe ich es das erste Mal mit der Claudia probiert und mir geschworen, dass mache ich nie wieder. Aber irgendwie wird man süchtig“, gibt Thomas Schwald zu.

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Im eiskalten Wasser fühlt Claudia Müller sich wohl

„Es ist ein Wahnsinn, was für Adrenalin man danach ausschüttet. Man ist so richtig euphorisch, wenn man rausgeht“, schildert Birgit Schwald, während die Dritte im Bunde erst nach zehn Minuten - und fast ein wenig wehmütig - aus dem 0,8 Grad frostigen Murwasser steigt.

Mit Eisschwimmen zur Bikinifigur

„Jetzt heißt es, den Körper wieder langsam aufzuwärmen - und das kostet Energie. Es heißt, so ungefähr zehn Minuten im kalten Wasser zu schwimmen, ist ungefähr wie 90 Minuten im warmen Wasser bei 20 Grad, vom Energieverbrauch her“, erzählt Claudia Müller. Man kommt also mit dem Eisschwimmen schneller zur Bikini-Figur - jedoch möglichst unter fachkundiger Anleitung. Das Angebot der drei Steirer steht - und damit dem eisigen Vergnügen nichts mehr im Wege.