Wenn Puppen Märchen erzählen
Man glaubt es nicht, doch aller Anfang einer Puppe ist Montageschaum - die Puppe muss nämlich sehr leicht sein, erklärt Puppenbauerin Andrea Riegler: „Weil der Puppenspieler es ansonsten schwer hat. Daher kann ich nur ganz leichte Materialien verwenden wie zum Beispiel Schaumgummi oder Montageschaum oder Styropor.“
ORF
Das Puppentheater ist eine besondere Kunstform, schaffen es die Puppen doch, in eine imaginäre Welt zu entführen - dank des Puppenspielers, der die Schwerkraft überwindet und Unmögliches geschehen lässt. Vorausgesetzt die Puppen spielen mit, und dafür sorgt die Puppenbauerin: „Da habe ich eigentlich zwei Arten gefunden - die Klappmaulpuppen und die Stabpuppen“, so Riegler.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 6.4.2019
Klappmaulpuppe vs. Stabpuppe
„Bei der Klappmaulpuppe kann man die Lippenbewegungen synchron dazu machen, und so ist die Puppe dann mimisch im Geschehen integriert. Bei der Stabpuppe habe ich diese Möglichkeit nicht, da bewege ich über einen Stab den Kopf“, gibt Puppenspieler Raoul Riegler Einblick in seine Arbeit.
Gemeinsam betreibt das Grazer Ehepaar ihr Puppentheater. Geschichten leicht, aber märchenhaft zu erzählen, ist die große Herausforderung für den Puppenspieler: Er leiht der Puppe seine Stimme, und die Puppenbauerin verleiht durch ihre Kunst der Puppe Ausdruck. „Das beginnt bei der Zeichnung, die man macht. Da drückt man eben aus was die Figur darstellen soll, und so gelangt man zur Form des Gesichts“, so Andrea Riegler.
ORF
Ende April steht im Grazer Orpheum der Froschkönig auf dem Programm - und dank eines kleinen Tricks werden die Puppen ihr Publikum derart in ihren Bann ziehen, dass man ganz den Menschen vergisst, der hinter ihnen steht: „Wenn ich die Puppe spreche, dann schaue ich auf die Puppe und lenke so praktisch den Fokus durch meinen Blick auf die Puppe“, erzählt Puppenspieler Raoul Riegler.