Der Schatzmeister vom Erzberg

Er hat seine eigene private Schatzkammer, und er öffnet sie: Der Eisenerzer Franz Ritzinger nennt die weltweit größte Sammlung von Mineralien vom steirischen Erzberg sein Eigen. In seinem Museum sind sie zu bewundern.

Weltberühmt aufgrund ihrer Farbenpracht und Formenvielfalt sind die Mineralien, die sich in den Stollen des Erzbergs fanden und finden. Sie sind unschätzbar wertvolle Zeugen, die über das Innenleben des Erzberges erzählen.

Mineralien

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Eisenblüten aus den 70ern

Unter den Mineralien finden sich Kostbarkeiten wie fragile Nadel-Aragonite und vor allem die weißen und blauen Eisenblüten, weltweit einzigartig in ihrer Größe. „Die blaue Eisenblüte ist das besondere, die man bei uns im Erzberg finden kann. Die meisten Funde sind aus den 70er-Jahren, da mussten wir wirklich zweimal hinleuchten, um zu sehen, die sind wirklich blau“, so Ritzinger.

Museumsreife Funde aus vier Jahrzehnten

Die schönsten je gefundenen Mineralien vom steirischen Erzberg präsentiert der Eisenerzer in seinem Privatmuseum. Jedes einzelne Prunkstück hat er in seiner Jahrzehnte dauernden Suche selbst gefunden und geborgen: „Der Erzberg ist mein Hausberg. Der Berg, wo ich angefangen habe, Steine zu suchen. Mein Vater war Bergmann, und er hat mich inspiriert. Mit 15 Jahren war ich dann schon allein unterwegs und habe gesucht.“

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Franz Ritzinger

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Schwere Schätze aus großen Höhen

Mittlerweile ist das Vorkommen dieser besonderen Mineralien am Erzberg erschöpft. Doch den begeisterten Mineraliensammler zieht es weiterhin in die Berge des Alpenraumes, vorzugsweise in die Schweiz, wo der Steirer tagelang in hochalpinem Gelände unterwegs ist, um manchmal mit leeren Händen, aber dann wieder mit einem funkelnden Fund wieder ins Tal zu gehen: „Meine Bergkristalle, die ich gefunden habe, sie wiegen um die 50 Kilogramm. Die habe ich aus der Höhe von 2.500 Metern im Rucksack runtergetragen.“

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Respekt und Dankbarkeit

„Man entwickelt Respekt vor der Natur, und man muss dankbar sein, und Respekt haben. Denn ich bin immer allein unterwegs, auch in großen Höhen: Da muss man schon auspassen, was man tut. Aber, wenn man da etwas findet, und das aufmacht und dann sieht - das kann man eigentlich gar nicht beschreiben, das ist schöner als Weihnachten“, so der Steirer.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 18.5.2019

Schmuckstücke aus der Natur

Naturbelassen und von der Natur perfekt geformt, das seien seine Schätze, so Ritzinger, und damit Schmuck genug: „Unbeschädigte Stücke in tragbare Schmuckstücke zu verarbeiten, das wäre schade. Das macht ein Mineraliensammler nicht.“

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