Konferenz über Zwangsarbeiter und ihre Schicksale

Vor zehn Jahren hat die Bundesregierung den Versöhnungsfonds ins Leben gerufen, der Aufklärung über die Zwangsarbeit von Kriegsgefangenen in Österreich bringen sollte. Bei einer Konferenz in Graz werden nun die Ergebnisse präsentiert.

Zwangsarbeit

Boltzheim-Institut Graz

In Österreich gab es rund eine Million Zwangsarbeiter

Zehn Jahre lang trugen die Historiker des Ludwig Boltzmann-Institutes für Kriegsfolgenforschung von Graz aus Akten aus der ganzen Welt über die Zwangsarbeiter in Österreich 1939 bis 1945 zusammen - auf diese Weise wurde rund 150.000 Menschen betreut.

„Symbolische Wiedergutmachung“

„Eine Million Zwangsarbeiter hat es auf dem Gebiet Österreichs gegeben, etwa 15 Prozent in der Steiermark. Und Österreich hat diesen Menschen so weit es möglich war eine kleine Wiedergutmachung bezahlt - symbolisch, versteht sich: Man kann ihnen das Leben nicht mehr geben, ihre Jugend nicht mehr zurückgeben. Österreich hat hier sehr viel gemacht, mehr als etwa Deutschland, und das ist international honoriert worden“, so Stefan Karner vom Grazer Ludwig Boltzmann-Institut.

Eintritt frei!

Der Eintritt zu den Vorträgen der Konferenz am Donnerstag und Freitag im RESOWI-Zentrum der Grazer Karl Franzens-Universität ist kostenlos.

Rund 300 Mio. Euro ausbezahlt

Die Zahlungen wurden und werden durch den so genannten Versöhnungs- und Zukunftsfonds an die Zwangsarbeiter ausbezahlt und sind laut Karner so gut wie abgeschlossen: „Insgesamt wurden etwa 300 Millionen Euro ausgeschüttet, und nach wie vor kommen noch vereinzelte Fälle. Dieser Zukunftsfond betreut vor allem humanitäre Projekte in den Ländern, wo die Zwangsarbeiter hergekommen sind“ - also vor allem in Länder wie Russland, der Ukraine oder Polen.

Ziel der Konferenz, die am Donnerstag und Freitag in Graz stattfindet, ist es auch, so Karner, dass Europa zusammenwächst: „Wir können diese Menschen aus unserer Geschichte nicht ausblenden, und wir werden aus deren Geschichte nicht ausgeblendet.“

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