AMS Graz bietet Migrantenservice an

Rund 27.800 Menschen sind in der Steiermark arbeitslos gemeldet, 6.000 davon haben Migrationshintergrund. Um sie besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, bietet das AMS jetzt erstmals eine eigene Beratung für Migranten an.

Sprachbarrieren oder Unklarheit darüber, ob die im Heimatland erworbene Ausbildung in Österreich auch anerkannt wird - das sind häufige Probleme, mit denen Zuwanderer zu kämpfen haben, wenn sie einen Arbeitsplatz suchen.

Schild des Arbeitsmarktservice (AMS)

APA/Gert Eggenberger

Das Migrantenservice ist im AMS Graz-Ost zu finden

Im AMS Graz-Ost gibt es jetzt spezielle Betreuer für Migranten, sagt Muna Hamoud, die die Abteilung leitet: „Wir kennen alle diese Beispiele, vom Diplomingenieur, der Taxi fährt oder die Frau, die in ihrer Heimat ein Studium abgeschlossen hat, das in Österreich noch gar nicht bis zur Nostrifikation gelangt ist - das sind genau die Personen, die unsere Beratung in Anspruch nehmen können und sollen, wenn sie den Wunsch haben.“

Zahlreiche Hilfsmöglichkeiten

Verschiedenste Hilfsmöglichkeiten werden angeboten, sagt Muna Hamoud: „Wir sind mit NGOs vernetzt, mit Organisationen und Vereinen, die sich auf die Beratung von Menschen mit Migrantionshintergrund spezialisiert haben, wir haben natürlich intern ein sehr großes Angebot für Migranten, und was wir anbieten können, ist unser Knowhow in dem Bereich, zu wissen, wo ist ein Fachkräftemangel, wo sind artverwandte Berufe, die in Österreich nachgefragt sind, und in welchem Bereich können diese Personen in Österreich schneller und nachhaltiger Fuß fassen.“

Wichtiger Faktor im Kampf gegen Fachkräftemangel

AMS-Landesgeschäftsführer Karlheinz Snobe sieht die Migrantenberatung auch als wichtigen Faktor im Kampf um den Fachkräftemangel: „Wir haben in der Steiermark bzw. in Graz 3.500 Migranten zu betreuen, und wir gehen davon aus, dass wir daraus an die 1.000 Menschen als Potential für zukünftige Fachkräfte haben.“

Einer, der die Beratung für Migranten in Anspruch nimmt, ist Remy Patrice Takour aus Kamerun. Er lebt seit sechs Jahren in Österreich, ist Drucker und hat über das AMS eine Schweißer-Ausbildung gemacht: „Ich bin am liebsten Drucker, habe hier in Österreich aber als Schweißer gearbeitet, habe schon für Magna gearbeitet und suche jetzt wieder Arbeit in diesem Bereich.“ Seine Chancen, Arbeit zu finden, stehen gut: 70 offene Schweißerstellen sind derzeit in der Steiermark gemeldet.

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